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521 Tage in Folge schwimmen

Nach 521 Tagen ist sie unterbrochen – meine wirklich lange Reihe von aufeinanderfolgenden Schwimmtagen. Über ein Jahr hat sie gehalten, sogar eine Reise hat sie überstanden. Aber dann war Schluss. Und das ist auch gut so. Denn: Wo hätte das geendet? Ich habe ja weder nach 365, noch nach 444 oder 500 Tagen aufgehört. Und dass es jetzt so eine „krumme“ Zahl ist, passt auch. (Wobei ich ja ehrlich gesagt fast geneigt bin, den Abend in der Badewanne im Hotel als „Schwimmen“ zu zählen …).

Warum wurde es unterbrochen? Weil ich Teil einer Gruppenreise war, der Mittwoch komplett mit der Anreise draufging und wir nach dem Flug mit Umstieg zuerst gegessen haben und dann ins Hotel gingen. Um 21.58 Uhr waren wir da, der Spa-Bereich mit Pool (wer hätte das in Lappland gedacht?) macht um 22 Uhr zu – mit Alarmsystem, so dass die freundliche Frau vom Empfang leider keine Chance hatte, uns doch noch ins Wasser zu lassen. Aber ich hatte eh damit gerechnet, dass der Anreisetag die Unterbrechung sein wird. Klar, ich hätte ultrafrüh aufstehen können, in die Olympiaschwimmhalle fahren, eine oder zwei Bahnen schwimmen und zurückfahren können. Aber ganz ehrlich: Das war es mir nicht wert. Und ich wusste auch nicht, ob ich auf der Reise jeden Tag die Möglichkeit zum Schwimmen haben würde (hatte ich dann überraschenderweise!).

So bleibt ein Fazit zu ziehen: Es war ja nie geplant, dass ich so eine lange Reihe mache. Es ist mir irgendwann vergangenes Jahr am Ende der Freibad-Saison aufgefallen, dass es schon eine Weile her ist, dass ich eben NICHT schwimmen war: Mitte April war das. Und dann, ja dann dachte ich, dass ich das ja ausreizen kann. Tag 200, Tag 300, ein Jahr, Tag 400 usw. Es war nicht immer schön, das muss ich auch sagen. Denn in den Weihnachtsferien war das Wetter zum See-Schwimmen oft zu scheußlich (nasskalt und windig) und im Hallenbad war viel los, weil man eben draußen wenig machen konnte. Hinzu kamen die Corona-Einschränkungen; es war nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern im Bad erlaubt. Ich glaube, deshalb kamen auch schon viele Familien am Vormittag, weil ab mittags oft gewartet werden musste, bis wieder Leute gegangen sind (verrückte Zeiten!).

Aber es gab natürlich auch die schönen Tage. Als zum Beispiel die Revision in der Olympiaschwimmhalle anstand und der Frühling hier in München schon mal einen Vorgeschmack gab; da war ich dann jeden Tag am See und einmal sogar in einem ganz besonderen Schwimmbad, dem Müllerschen Volksbad.

Oder in Lahti, als ich am Tag der Rückreise am Vormittag noch genügend Zeit hatte, um in dem kleinen See zu schwimmen. Das war nicht hektisch, sondern die Zeit sinnvoll genutzt statt vertrödelt. Manchmal war es ein bisschen eine Frage der Organisation und des guten Willens. Zum Beispiel, als ich in Turku mit dem Rad an der Ostsee unterwegs war und das Wetter nicht so wirklich zum Schwimmen eingeladen hat. Ob ich mich da ohne diese „Challenge“ auch ins Wasser gewagt hätte? Keine Ahnung. Aber ich hätte was verpasst, denn die Ostsee war schön, auch wenn das Wetter an Land nicht vermuten hätte lassen. Insofern war es zwar eine Überwindung, eine Art „Zwang“, aber am Ende war’s richtig schön.

Tja – und jetzt ist die Reihe eben unterbrochen, die Badewanne im Hotel zählt nicht, da konnte ich zwar mit dem ganzen Körper im Wasser sein, aber nicht schwimmen. Und das war eigentlich die einzige Regel: Dass ich geschwommen bin. Egal, wie lang oder wo. Hauptsache geschwommen.

Die neue Reihe – wenn man das so nennen will – hat dann gleich am Folgetag gestartet. Da waren wir nämlich mit der Reisegruppe in der Sauna und wie das in Finnland auf dem Land oft so ist, ist da Wasser in der Nähe. In diesem Fall ein Fluss, der kaum Strömung hat und das Wasser kaum Temperatur: 8 Grad. Die holzbeheizte Sauna war sehr angenehm, das Bad im Fluss danach unglaublich kalt – aber sehr schön und belebend!

Petra am Fluss Ounasjoki in Lappland nach der Sauna und dem Bad beim Relaxen

Es gab dann noch einen Saunabesuch, da war es dann schon dunkel, an einem See in Lappland. Über diesen See bin ich schon oft mit den Langlaufskiern gefahren oder zu Fuß gegangen, als ich im Winter dort im Urlaub war. Jetzt habe ich den See zum ersten Mal ohne Eis gesehen und bin geschwommen. Nach der Sauna, wieder echt kalt, wieder nur 8 Grad. Aber auch wunderschön!

Nachtbaden lässt sich schwer fotografieren, das muss man erleben!
Ein bisschen sieht das aus wie am Tegernsee – ein See und Berge. Nur dass es hier keine Berge sind, sondern Tunturi, Fjell. Schön ist es allemal!

Die anderen Tage auf der Reise hatte ich einen Hotelpool; erst einen mit 20 Metern Länge, dann einen mit 10 Metern Länge. Gut, dass die Reise dann zuende war, sonst wären die Pools wohl noch kürzer geworden und irgendwann zur Badewanne geworden.

Meine Hotelpools: oben der etwas längere mit 20 Metern, unten der wirklich kurz vor der Badewanne mit 10 Metern Länge.

Ja, und dann waren wir auch noch in einem ganz besonderen Museum. Das ist wirklich im Niemandsland in der Nähe von Kittilä, wo auch der Flughafen ist. Eine Schotterpiste führt vom Niemandsland neun Kilometer ins Nirgendwo und da ist dann das Museum und die Galerie von Reidar Särestöniemi. Der Maler ist hier aufgewachsen und hat dann auch hier sein Atelier und die Galerie errichtet. Er ist 1981 verstorben, aber man kann sein Zuhause besuchen. Und was hatte Reidar in seinem Haus? Eine Sauna, eh klar, wir sind in Finnland – und einen Pool! Wir Besucher durften da leider nicht schwimmen – aber immerhin ein Foto machen.

Privatpool des Malers Reidar Särestöniemi.

Motivationstipps für die Schnecke

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr im Wasser nicht von der Stelle zu kommen scheint? Wenn jeder Zug ins Leere greift und einfach nur frustrierend ist? Ich hatte kürzlich so einen Tag. Ich war ehrlich gesagt auch nicht wirklich bei der Sache und so bin ich wohl auch geschwommen. Irgendwie im Wasser rumgeplanscht, frustriert, dass es nicht vorangeht und auch genervt, weil ich so ein Gedankenkarussell im Kopf hatte (und das ohne bestimmten Grund, eher so diffus) und naja. Einfach doof. Und dann war in der Schwimmhalle auch noch relativ viel los, so dass mein Plan, dass ich meditativ etwas abschalten kann, auch ins Wasser gefallen ist.

So langsam wie eine Schnecke habe ich mich gefühlt …

Ich rudere also so durch die Wellen und bin mit ein paar echt guten Schwimmern auf der Bahn. Hier ist es ordentlich, obwohl überholt wird. Leider wird mein Schwimmen auch nach den ersten 500 Metern nicht besser und dann überholt mich auch noch ein Mädel (korrekt wäre wohl „junge Frau“), die nur „Beine“ schwimmt. Sie stand nämlich mit ihrem Brett noch am Beckenrand und ein Blickkontakt signalisiert mir beim Wenden, dass ich gern weiterschwimmen kann. Und meistens ist es ja so, dass „Beine schwimmen“ nicht so besonders schnell ist, zumindest ohne Flossen. Aber am anderen Ende der Bahn, nach 50 Metern, war sie da. Da war meine Motivation dann ziemlich im Keller.

Ich habe dann eine kurze Pause gemacht. Das hilft immer. Sich sammeln, nachdenken, runterkommen und überlegen, wie man weitermacht. Einfach neu anfangen. Während meiner Pause war noch ein anderer, sehr guter Schwimmer, am Beckenrand. Weil ich wohl etwas „unschlüssig“ aussah, meinte er, dass er grad Pause macht (und ich also starten könnte). Ich sagte nur so, dass ich jetzt auch erstmal Pause machen muss, weil ich mich nicht nur sehr langsam fühle, sondern auch noch von einer „Beineschwimmerin“ überholt wurde. Da meinte er nur, dass ich mir nichts daraus machen soll und einfach auf die Uhr und nicht auf die Mitschwimmer achten soll. Das fand ich voll nett! Dass er mich motiviert hat. (Ich meine, der hat ja auch gesehen, wie ich schwimme…). Und etwas später kam noch die Freundin einer Freundin, die auch meinte, dass ich mir nichts daraus machen soll und mich einfach wieder auf mich fokussieren soll. Oder mir langsamere Schwimmer zur Orientierung suchen könnte.

Nach meiner kleinen Pause und den sehr netten (und überhaupt nicht arroganten oder überheblichen) Tipps der Mitschwimmer war ich auch wieder geerdet und dachte mir, dass ich jetzt einfach 500 Meter schwimme und schaue, was passiert. Und was soll ich sagen? Die Wasserlage war viel besser, jeder Zug hat Sinn ergeben und mich nach vorne gebracht. Es war jetzt nicht unbedingt wie fliegen, aber es lief wieder runder. Und ich war auch mit dem Kopf mehr bei der Sache. Ich war sozusagen mit Kopf und Körper im Wasser. Das war sehr schön. Aber am meisten hat mich die Aufmunterung durch die beiden Schwimmer gefreut. Nachdem mein Tag nämlich insgesamt etwas trist war, tat das auch richtig gut.


Rücken und Schwimmen

Schwimmen, vor allem Kraulen, ist gut für den Rücken. Eine Binsenweisheit. Die jetzt, im langen Lockdown, wohl die meisten schmerzlich erleben dürfen. Kein Schwimmen, oft noch arbeiten im Homeoffice mit schlechterer Ausstattung als im Büro. Ich gehöre zu den Leidtragenden. Schon im Dezember hat sich mein Rücken, besonders der untere, gemeldet. Mein Physiotherapeut meinte, dass ich da in guter Gesellschaft bin. Leider. Was hilft? Bewegung!

Der Nebel lichtet sich dramatisch…

Ich schwimme zwar fast täglich, aber nur fünf Minuten Oma-Brust. Das ist kein Ersatz für eine Stunde kraulen. Und anscheinend hilft auch das Radfahren nicht so gut oder die Arbeit daheim am Laptop fordert mehr Tribut? Naja. Jammern hat noch nie geholfen, deshalb habe ich noch vor Weihnachten angefangen, täglich 20 Minuten Rückenübungen zu machen. Als Inspiration dient mir Mady Morrison auf YouTube. Meine Freundin Diana turnt auch mit ihr, ebenso meine Nachbarin und eine Kollegin. Das Internet ist ja voll mit Katzen- und Sportvideos, da hilft ein Tipp, um sich nicht zu verfranzen.

Mady also. Ich habe mir ein Video für Anfänger rausgesucht und jeden Tag (ja!) mitgemacht. Irgendwann konnte ich die Texte schon auswendig, aber langweilig war mir nicht. Es hat mir eher gefallen, ich bin ja so ein Gewohnheitstier.

„Mach doch mal ein anderes Video“, empfiehlt meine Freundin. Ich finde eins, das ähnlich ist, auch für Anfänger. Ich tu mich schwer, blöd, gell? Und kehre am nächsten Tag wieder zum gewohnten Programm zurück. Irgendwann hat mich dann aber der Ehrgeiz gepackt. Andere Übungen, das muss doch möglich sein! Abwechslung tut auch dem Rücken gut. Ich habe mich also mit dem zweiten Anfänger-Video angefreundet. Was ich an Mady so mag: Sie beschreibt die Übungen so gut, dass ich eigentlich gar nicht zum Bildschirm schauen muss. Ich kann zuhören, wie Radio, und sie erzählt, was wir machen. Anfangs kamen mir die 20 Minuten auch lang vor. Inzwischen bin ich fast überrascht, wenn es schon in die „Schlussentspannung“ geht.

Ja – und dann hat mich der Ehrgeiz gepackt. Da gibt’s doch auch noch andere Videos. Eins fand ich dann ganz ansprechend: Hüften und unterer Rücken, genau mein Ding. Voll motiviert rolle ich meine Matte aus, starte das Video – und bin gleich überfordert. „Wir beginnen in der Haltung des Kindes“. Häh? Waswiewo? Ich muss tatsächlich auf den Bildschirm schauen. Aber bis ich geschaut hab, ist die Übung schon rum. Weiter geht’s. Ah, ok, das schaffe ich (fragt nicht, warum ich nicht auf Pause gedrückt hab!). Und dann geht’s wieder Schlag-auf-Schlag. HerabschauenderHundschiefe Ebenevorsichtig ablegenkleine Kobra… Hilfe!! Bevor noch Krieger einszweidreiundzurückindenherabschauendenhund kommen, schalte ich ab. Ich bin total frustriert und kehre zurück ins Nichtschwimmerbecken für Yoga-Idioten. Mann!

So ganz losgelassen hat mich das dann aber nicht. Es muss doch auch ein Video geben, das diese Hunde und Krieger erklärt! Und tatsächlich, das gibt’s! Ich probiere es. Und es fordert mich ganz schön! Aber ich bleibe dran, trainiere mit diesem Video jeden zweiten Tag – im Wechsel mit den Rückenübungen für Anfänger. Und ich merke, wie ich besser werde. Wie ich es schaffe, den Anweisungen zu folgen, zu atmen und in der richtigen Position anzukommen.

Heute war dann das Hüftöffnerrücken-Video von vor ein paar Wochen nochmal dran. Und was soll ich sagen? „Was war jetzt da so schwer?“ – Ok, das wäre jetzt etwas überheblich. Aber ich bin total stolz auf mich, dass ich es ohne Probleme schaffe, den Anweisungen zu folgen, zu atmen und in der richtigen Position zu landen. Mann! Das ist ein echt tolles Gefühl!

Es gibt ja den Spruch: Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht? Darauf hatte ich lange keine Antwort. Aber jetzt – und es fühlt sich gut an! Und die Wahrheit, so bitter sie ist: Ohne Corona, ohne Schwimmbadlockdown, hätte ich das nie gemacht!

Mal sehen, welches Video ich mir als nächstes vornehme. Meinem Rücken geht’s gut!


Frei schwimmen

Was macht das Schwimmen so schön? So besonders? Für mich zählen dazu: die Leichtigkeit im Wasser, das Schweben, das Gleiten, die Ruhe. Denn dank Wasser im Ohr nehme ich Geräusche nur gedämpft war. Das ist schön in unserer doch sehr lauten und oft hektischen Welt. Aber es gibt noch etwas, das das Schwimmen für mich ausmacht: Ich kriege den Kopf frei. Es zählt nur noch das Wasser und ich. Hin und her und hin und her und hin und her. Dabei zähle ich meine Bahnen, muss mich also in gewisser Weise konzentrieren. Doch diese stupide Zählerei schafft es meistens, dass ich den Kopf frei kriege. Und dann kommen neue, gute Gedanken und Ideen.

Allerdings klappt das nicht immer. Und dann schwimme ich auch nicht mehr schön, ich fühle das Wasser nicht, ich haue einfach nur rein – und es macht eigentlich auch keinen Spaß.

Kürzlich habe ich ein Interview mit André Wiersig gelesen. Der Extremschwimmer hat in einem Jahr alle sieben Meerengen bezwungen. Also zum Beispiel den Ärmelkanal oder die Straße von Gibraltar. In der Cook-Strait, die die beiden neuseeländischen Hauptinseln trennt, gibt’s wohl die krassesten Wellen überhaupt. Das Begleitboot war dem Kentern nahe, aber Schwimmer Wiersig hat den Wellen getrotzt. Seine „Geheimwaffe“: „Ich gebe alles ab, auch Erwartungen , und bin dann ganz leicht.“ Er meint das auch im übertragenen Sinne. Und ich kann das gut verstehen.

Es ist mir auch schon ein paar Mal gelungen, dass ich so einen negativen Gedankenstrom stoppen konnte. Und dann lief das mit dem Schwimmen – wohlgemerkt im Becken – gleich viel besser. An einmal kann ich mich ganz konkret erinnern: Es war der letzte Freibad-Tag, ich hatte trotz Sonnenscheins die ganze Bahn für mich allein. Aber es flutschte nicht. Weil ich die ganze Zeit grübelte, wie ich das mit der Radreparatur am nächsten Tag machen soll. Vor der Arbeit oder danach oder in der Mittagspause. Für alle Varianten gab’s pro und contra. Und dann hab ich mich quasi wachgerüttelt: „Petra!! Es ist der allerletzte Freibad-Tag. Dein Tag. Ab morgen ist wieder Halle oder warmes Wasser angesagt. Du solltest das hier genießen! Über das Rad kannst du in einer Stunde immer noch nachdenken!“. Und was soll ich euch sagen? Es hat funktioniert! Ich habe die Radgedanken in eine Schublade gesteckt und dann hat das Schwimmen ganz prima geklappt. Ich war, wie ich es im Nachhinein bei André Wiersig gelesen habe, ganz leicht. Und frei. Und dann kam der Flow und so wurden es vier Kilometer (statt meiner üblichen drei). Und anfangs dachte ich noch, dass ich nicht mal die Hälfte schaffen werde.

Leider klappt es nicht immer, dass ich meinen Kopf frei machen kann. Manchmal beschäftigen mich andere Dinge zu sehr, dass ich den Aus-Knopf nicht finden kann. Ich glaube, das ist auch ganz normal. Aber ich arbeite daran, denn das ist doch das Schönste am Schwimmen – dass man ganz leicht und schwerelos wird und auch der Kopf frei wird. Vor allem, wenn man ganz allein auf der Bahn schwimmt, muss man schließlich auf nichts achten – und vor allem hat man keinen Straßenverkehr, wie beim Rennradln oder Laufen.


Wasser marsch!

Jetzt ist es soweit: Kein Wasser. Zumindest nicht im Freibad und nicht in absehbarer Zeit. Ich hatte es ja fast befürchtet. Manno! Jetzt, wo das Wetter so schön ist. Jetzt, wo die Sehnsucht echt groß ist! Fünf Wochen an Land! Das muss man sich mal vorstellen! Fünf mal sechs Tage ohne Wasser. 30 Tage! Hallo?? Das hatte ich nicht mal nach meinem Unfall. Und da war immerhin Besserung in Sicht. Und jetzt? Vor lauter Panik und Angst bleiben Sportstätten geschlossen. Sogar Stege an den Seen sind gesperrt. Hoch ansteckend, so ein paar Holzplatten auf dem Wasser. Unfassbar.

Hochansteckend, so ein Steg!

Ja, schon klar – die Ansteckung geht von den Menschen aus, die hier in Horden rumsitzen. Aber haben wir in den letzten fünf Wochen nicht alle gelernt, dass es wichtig ist, Abstand zu halten? Ich hoffe doch, dass die meisten Mitmenschen das inzwischen wissen und sich nicht eng an eng aneinander quetschen (was ich persönlich ja schon immer besser fand, aber als „seltsam“ galt).

Alles meins, keiner da!

Das Radln macht nach wie vor Spaß, meine Ortskenntnis im nördlichen Outback von München erhöht sich. Zum Glück spielt das Wetter noch mit. Denn Radln ist sehr wetterabhängig, ganz anders als Schwimmen. Allerdings stelle ich auch Parallelen fest: Inline-Skater sind die Brustschwimmer des Radlfahrers: schwer einzuschätzen, gehören irgendwie nicht dazu und sind immer im Weg. Vorteil vom Radlfahren: Man hat eine Klingel, um auf sich aufmerksam zu machen. Doch der Schein trügt, nicht immer wird man gehört. Immerhin sind die „Hindernisse“ überholt und tauchen nicht nach 50 Metern wieder auf … Galgenhumor!

Bayern wie im Klischee: der Starnberger See, im Hintergrund die Alpen im Dunst

Heute habe ich es nicht mehr ausgehalten ohne Schwimmen. Deshalb bin ich vormittags zum Starnberger See gefahren. Vorteil von Corona: Weniger Autoverkehr, immerhin. Und am See zum Glück nur ein anderer Mensch. Ich halte ja, siehe oben, eh gern Abstand. Also kein Problem. Der Steg ist zwar gesperrt, ins Wasser kommt man trotzdem.

Bestes Wasser!

Das ist angenehm klar und kühl, aber nicht zu kalt. Ich gehe rein, es ist echt schön! Weil ich vom Radln etwas aufgehitzt bin, warte ich ein bisschen, dann tauche ich unter. Schööööön! Ich schwimme Oma-Brust, einmal um den Steg herum. Das Wasser ist kühl, ich merke, wie mein Atem schneller geht. Aber es ist gut auszuhalten, außerdem könnte ich hier überall stehen, das Wasser ist flach. Und so schwimme ich die paar Meterchen um den Steg. Beim Rausgehen ist mir ganz wohlig, und als ich das Handtuch um mich wickle, kribbelt es. Es ist nicht so heftig wie im Winter, dafür ist das Wasser schon zu warm und auch die Luft ist fast schon sommerlich. Aber es ist schön! Ich genieße den Blick aufs Wasser und die Alpen, die im Dunst zu erkennen sind.

Schön war’s! (Und irgendwann schaffe ich es auch, ein gutes Selfie zu knipsen!)

Dann ist es schon wieder Zeit zum Aufbruch. Beim Radln ist mir nicht kalt, aber ich fühle mich erfrischt. Gestärkt. Es ist zwar nicht mit dem Bahnenschwimmen im Schwimmbad zu vergleichen, aber sehr schön.

Auf die Freibad-Saison möchte ich dennoch nicht verzichten. Es wäre wirklich unglaublich, wenn wir heuer überhaupt nicht ins Freibad könnten!

Diesen Spruch von Benjamin Franklin sollten wir uns alle zu Herzen nehmen. Es gibt keine Vollkaskoversicherung fürs Leben …


Fisch mit Fahrrad

Drei Wochen ohne Wasser. Drei Wochen ohne Schwimmen. Drei Wochen ohne Chlor. Drei Wochen duschen zuhause. Klingt dramatisch – ist es aber gar nicht! Ich muss zugeben, ich bin selbst erstaunt. Zum einen, weil die Dusche daheim funktioniert (ok… daran habe ich auch nicht gezweifelt), zum anderen, weil es mir eigentlich ganz gut geht damit.

Natürlich vermisse ich das Schwimmen, meine Routine, den Flow und das Treffen von Freunden und Bekannten. Aber ich habe mich erstaunlich schnell an die neue Situation gewöhnt. Das frühlingshafte Wetter hat daran sicher einen großen Anteil. Und zum Glück dürfen wir in Bayern ja (anders als in Italien zum Beispiel) raus an die frische Luft und Sport machen. Und das bietet sich ja an, wenn die Sonne scheint und kaum Wind weht. Schon in der ersten Woche habe ich das Rennrad aus dem Keller geholt und die ein oder andere Runde gedreht. Da hat es sich aber noch nach „Trotz“ angefühlt, ich wollte es mir schön reden, dass ich mal nicht in die Halle „muss“, sondern tatsächlich das Frühlingswetter nutze. Zwischendrin war’s dann wieder ziemlich kalt, mit Nachtfrost und eisigem Ostwind tagsüber. Aber jetzt ist der Frühling da und ich muss sagen, dass ich ganz zwang- und trotzlos das Rennradfahren genieße.

Ich lasse mir den Fahrtwind um die Nase wehen, ich freue mich über die wärmenden Sonnenstrahlen, ich rieche die Frühlingsluft (und kaum Abgase, weil tatsächlich weniger Verkehr ist) und freue mich an der bunten Blütenpracht. Ich rolle dahin und fühle mich fast ein bisschen wie im Urlaub. Denn die alte „Zeitrechnung“ ist größtenteils aufgehoben: Es gibt keinen heftigen Feierabendverkehr, den ich meiden will. Und wie auch im Urlaub dauert es zwei, drei Tage, bis ich mich an den anderen Tagesablauf gewöhne und es genießen kann. Einziger Unterschied: Im Urlaub will ich aus meinem Trott gerissen werden, jetzt wurde ich sozusagen staatlich verordnet aus dem Trott gerissen. Es tut mir gut. Ich kann es genießen – eine neue Form von Freiheit. Ironischerweise. Denn gerade das ist ja eingeschränkt: unsere Freiheit.

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Im Hallenbad hätte ich das nicht gesehen!

Aber wenn ich ehrlich bin, war es manchmal schon zwanghaft, das mit dem Schwimmen. Und einfach Routine, wie zur Arbeit gehen. Das macht man ja auch, ohne es zu hinterfragen. Vielleicht habe ich das auch mal gebraucht, um zu sehen, dass ich nichts verpasse, wenn ich mal nicht schwimmen gehe. Dass auch andere Sachen Spaß machen, dass Schwimmen nicht per se das „bessere Angebot“ ist.

Ok, jetzt ist es natürlich auch „unnatürlich“, denn ich kann ja gar nicht schwimmen gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es SICHER ganz leer ist, wenn ich grad mal nicht im Bad bin. (Ich weiß, dass es ganz leer ist.. hihi). Es ist schwer in Worte zu fassen. Aber ich bin froh, dass ich für mich einen Weg gefunden habe, mit der neuen und seltsamen Situation umzugehen. Sorgen mache ich mir natürlich schon, vor allem darum, wie es „nach Corona“ weitergeht. Wird es viele Arbeitslose geben? Werden liebe Menschen schwer krank werden? Was ist mit unserer Demokratie? Freiheit? Sicherheit? Reisen? Wann wird es wieder „normal“ werden? Und natürlich auch: Werden die Bäder wieder öffnen? Denn ganz ehrlich: Die Freibadsaison steht vor der Tür, ein Sommer ganz ohne Schwimmen, das ist schwer vorstellbar!

Aber wie heißt es so schön: Von allen Sorgen, die ich mir machte, sind die meisten nicht eingetroffen.“ Das ist von Sven Hedin, einem schwedischen Entdeckungsreisenden. Stand mal auf meinem Kalender. Und das ist doch ein gutes Motto – gerade jetzt.


Schwimmen mit Alexandra Wenk

Vor einigen Wochen habe ich mir in der Olympiaschwimmhalle die Bahn mit Alexandra Wenk geteilt. Sie schwimmt ja nicht mehr in München, war aber zu Besuch in der alten Heimat – und was macht man da? Schwimmen, natürlich! Wir waren nur zu zweit auf der Bahn, es war ein Tag, an dem es recht ruhig war. Und ich muss sagen: Ich war begeistert. Oder ich bin es eigentlich immer noch. Zu sehen, wie so ein Profi schwimmt, das ist einfach nur toll. Wie sie ganz ruhig im Wasser liegt, sich selbst bei den Bewegungen kaum bewegt, kaum anstrengt und so derart schnell vorankommt. Wahnsinn! Sie ist wohl „nur locker“ geschwommen, wenn ich mir erlauben darf das zu beurteilen. Allein die Wasserlage. Ganz ruhig, ganz nah an der Oberfläche. Ganz flach. Ein Armzug, ein Beinschlag – und zack, weg ist sie! Keine Wellen, keine Sauerstoffblasen, kein Garnix! Wie ein Fisch. Diese Körperspannung, diese Beherrschtheit. Anmut pur. Ich habe eine Gänsehaut bekommen, weil es mich so fasziniert hat. Es ist gar nicht so sehr die Geschwindigkeit, die mich beeindruckt hat (obwohl die auch um einiges höher ist als bei meinen eh schon sehr guten Schwimmfreunden). Es ist schwer zu beschreiben, aber vielleicht hat mich am meisten diese Körperbeherrschtheit begeistert. Diese Ruhe und Kraft. Die Leichtigkeit, mit der sie durchs Wasser gleitet, ohne es aufzuwühlen. Die Perfektion. Ich war jedenfalls sehr begeistert, das aus nächster Nähe zu sehen, zu erleben. Und dankbar. Denn es passiert nicht jeden Tag, dass ich mir die Bahn mit einem Profi teilen darf.


Regentropfenschwimmen

Das beste Freibad-Wetter ist das Wetter, an dem keiner kommen mag. Also, keiner außer mir und ein paar anderen Freaks: Wolken oder sogar Regen. Regen im Freibad, das war in den letzten beiden Sommern eher selten und auch heuer hatte ich oft das „Glück“, dass es nicht geregnet hat. Umso schöner war es diese Woche, als es sogar zweimal geregnet hat, als ich geschwommen bin.

Das Licht ist ein ganz besonderes: Unter Wasser ist es bläulich-türkis, das Edelstahlbecken reflektiert die kleinsten Lichtpartikel. Weil nur wenige Leute schwimmen, ist die Wasseroberfläche relativ glatt. Und dann fängt es an zu regnen. Es ist wie bei „Forrest Gump“: Es gibt ganz verschiedene Arten von Regen. Den ganz feinen Nieselregen, den man kaum bemerkt zum Beispiel. Oder die großen, schweren Tropfen. Die bemerkt man ganz deutlich, zum Beispiel spüre ich sie beim Kraulen auf meiner Schulter. Und ich kann sie von unten sehen, wie sie die Wasseroberfläche durchdringen. Wie sie, wenn sie schnell genug fallen, wieder nach oben spritzen. So, wie man es manchmal auf künstlerischen Bildern sehen kann. Ich konnte am Beckenrand sogar Wassertropfen beobachten, die für einen kurzen Moment auf der Wasseroberfläche liegen bleiben. Das ist mindestens so faszinierend wie die Schneeflocken, die ich im Winterfreibad im Dante beobachtet habe, wie sie erst unter Wasser langsam schmolzen und sich aufgelöst haben. Und überhaupt ist es so schön, dem Regen „von unten“ zuzusehen. Wenn genügend Tropfen auf die türkise Wasseroberfläche fallen, wirkt es wie ein Diamantglitzerhimmel, auf den ich von unten, also von unter Wasser, schaue. Ich muss zugeben, dass ich dann etwas vom Schwimmen abgelenkt bin, weil das einfach so schön aussieht.

Oder ein krasser Prasselregenschauer, der fast schon wehtut, wenn er auf die Schultern prallt. Und das Geräusch erst, das ist auch toll: platschplatschprasselplatsch!

Ebenfalls sehr schön: Rückenschwimmen bei Regen. Wenn die Tropfen mit einem dicken „Platsch“ direkt auf mein Gesicht fallen. Wenn ich direkt in den Himmel blicke, der bleigrau über mir hängt und zu weinen scheint. Auf mich, die hier schwimmt. Als hätte der Himmel Mitleid mit mir. Aber das muss er nicht haben – ich bin hier nicht einsam, ich bin allein. Und glücklich. Weil ich das Becken (fast) für mich allein habe, es nicht kalt ist und der Regen so schön aussieht. Und weil ich ja eh nass bin, beim Schwimmen.

Und bei Schauer-Wetter kommt mit etwas Glück dann auch wieder die Sonne raus und die Stimmung ist unter Wasser wieder eine andere. Hell und strahlend, aber nicht zu grell. Und ich spüre sogar unter der Wasseroberfläche, wie die Sonne wärmt. Das ist auch wunderschön, wenn das Wasser angenehm kühl ist und dann freu ich mich, dass sich die Sonne durch die Wolken mogelt, um mich aufzuwärmen. Denn nach zwei bis drei Kilometern wird’s schon kühl. Aber das macht nichts, ich schwimme einfach viel zu gern. Und warm ist mir bisher immer noch geworden!


Zum Geburtstag den 500. Kilometer

500 Kilometer – das ist schon eine Hausnummer! Das war meistens meine Jahresschwimmleistung, doch schon vergangenes Jahr wurde diese magische Grenze während der Freibad-Saison geknackt. Und heuer: schon am 8. August. Ok… ich habe ein bisschen „nachgeholfen“, denn als ich mal zusammengerechnet habe, wie viele Kilometer ich schon geschwommen bin, kam heraus, dass noch 12 fehlen, um die 500 rund zu machen (ich LIEBE runde Zahlen!). Und weil der 8. August mein Geburtstag ist, es bis dahin aber nur noch drei Schwimmtage waren, wäre die Rechnung mit drei Kilometern schwimmen nicht aufgegangen. Aber: 12 geteilt durch 3 Tage ist halt auch 4 Kilometer (anstatt 12 geteilt durch 3 Kilometer ist gleich 4 Tage). Und so habe ich mir gedacht, dass ich einfach jeweils einen Kilometer mehr schwimme, um mir selbst so ein verrücktes Geschenk machen zu können.

 

Do bin i dahoam: Dantesommerbecken!

Ich hatte ja eh schon gut vorgearbeitet. Der Mai war sehr gut für diese Bilanz, denn da war ich jeden Tag im Freibad. Im Juni habe ich mir ein paar „freie“ Tage gegönnt, doch schon nach einem Tag „ohne“ hat mir was gefehlt. Oder es hat eine Freundin/Freund gefragt, ob ich mitkommen mag ins Freibad. Logo!

 

„Kommst mit nach Germering?“ – wer kann da nein sagen?!

„In Freising gibt’s auch ein Freibad“ – ach, echt. Nix wie hin!

Und im Juli war es fast wie im Mai – jeder Tag Schwimmtag. Ok, einen Tag Pause gab’s, da war ich chillen und planschen in Starnberg.

 

Eher chillen und baden in Starnberg.

Und dann eben die magischen drei Tage mit den vier Kilometern. Zum Teil war es auch recht kühl und regnerisch, da war es im Wasser fröstelnd. Aber egal, wenn ich mir was vornehme, dann ziehe ich das auch durch. Erstaunlich, welchen Ehrgeiz ich da entwickeln kann. Und dann komme ich auch derart in meinen Schwimmflow, dass ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht und Bahn um Bahn abgeschwommen ist. Am Geburtstag selbst war ich dann zwar froh und glücklich, dass ich den 500. Kilometer geschwommen bin, aber meine Arme waren auch müde.

So macht Rückenschwimmen Spaß!

Und jetzt? Es ist noch einen Monat Freibad-Saison, das will ich natürlich nutzen. Und das macht mir einfach mehr Spaß als Freiwasser-Schwimmen. Besonders deutlich wurde mir das gestern im Kirchsee, einem Moorsee. Gruselig … oder bin ich einfach zu viel geschwommen? Gibt’s das überhaupt: zuviel??

Ich muss jetzt jedenfalls los … ins Freibad!


32. Mai

Heute ist der 32. Mai. Das ist kein Tippfehler… oder vielleicht ein kleiner. Man könnte nämlich auch sagen, dass es heute das 32. Mal war. Dass ich schwimmen war. Am Stück! Seit das Freibad am 1. Mai aufgemacht hat, war ich jeden Tag schwimmen. Das wollte ich mal ausprobieren. Letztes Jahr war ich fast den ganzen Mai schwimmen, es gab 3 Tage „frei“. Aber jetzt eben das Experiment.

Ihr könnt euch ja vorstellen, dass es soooo schlecht nicht sein konnte, wenn ich auch heute, laut Kalender der 1. Juni, schon wieder schwimmen war.

Angefangen hat es natürlich gut. Mit viel Vorfreude auf die Freibad-Saison. Und es war toll! Obwohl im Schyrenbad das Wasser an den ersten beiden Tagen recht frisch war. Dafür war das Wetter gut. Das sollte ja nicht so bleiben. Und so bin ich im Regen durch die ganze Stadt geradelt, um ein paar ruhige Bahnen ziehen zu können. Bis auf 2 Tage konnte ich auch meine Standardstrecke von 3.000 Metern schwimmen. Aber die „fehlenden“ 500 Meter wurden bei nächster Gelegenheit nachgeholt. Muss ja alles seine Ordnung haben!

Manchmal war’s auch echt kalt. Aber dafür war ich ungestört. Und ich kam mir recht schnell vor. Ich habe einfach (fast) die ganze Strecke durchgekrault. Zu kkkkaaaalllt zum Nachdenken oder Pause machen! Weiter immer weiter!

Dann flux über die Wiese laufen zur Dusche. Die ist zwar warm, aber der Raum nicht. Es ist eher offen, so dass es kühl ist. Und die Umkleide ist ebenfalls offen. Nur ein Dach drüber (immerhin!). So bin ich dann halb verfroren heimgeradelt und war froh, wenn ich angekommen bin.

Aber es gab auch schöne Tage. An denen ich trotzdem fast allein geschwommen bin, die Sonne hinter den Wolken hervorgelugt hat und es nicht so kalt war. Oder eine meiner Schwimmfreundinnen dabei war. Jede eine Bahn für sich… toll!

Oder ein Tag mit Sonne im Dante. Da war dann gleich ganz viel los. Aber kein Problem, ich kannte alle 4 Mitschwimmer!

Dann war der Tag mit dem Dauerregen. Da hatte ich Glück, denn als ich unterwegs war, hat es fast gar nicht geregnet. Die Isar hatte aber schon beim Hinfahren viel Hochwasser, knapp zwei Stunden später, hatte sie sich einen Weg über die Wiese gebahnt, um den Radweg auf der rechten Seite zu fluten. Das war schon spannend, wie schnell das ging!

An einem anderen Tag habe ich im Schyrenbad ein vierblättriges Kleeblatt entdeckt! Einmal kurz nach unten geschaut und da war es!

Und natürlich gab’s die Tage, an denen ich mir dachte: gut, wenn es vorbei ist und ich Pause machen kann. Und beim Schwimmen die ersten 10-20 Bahnen nicht vorbeigehen wollten. Und dann die letzten 10 auch… die zogen sich… und ich war flügellahm und eigentlich froh, dass es nur noch 2 Tage sind. Der Feiertag und der Freitag. Yeah. Ende in Sicht.

Da lief es im Wasser dann prima! Wie am Schnürchen. Als ob ich nicht die letzten 30 Tage geschwommen wäre.

Und dann eben heute. Sonne, Samstag, warm … und nichts anderes vor. Hm. Ob ich es wage? Eigentlich wäre es verschenkt, nicht schwimmen zu gehen. Vor allem, wenn nächste Woche wirklich Hochsommer ist. Dann geht nämlich nichts mehr. Dann ist Schluss mit lustig und allein in Ruhe und so… also gut. Für 2 klitzekleine Kilometerchen geh ich schwimmen.

Und dann bin ich da. Und es ist recht ruhig. Glück gehabt. Ich lass mich ins Wasser gleiten. Es ist angenehm kühl. Ich spüre das Kribbeln der Wasserblasen an meinem Bauch. Ich trage nämlich einen Bikini, weil es schönes Wetter ist. Ohmann, ist das schön. Und von wegen flügellahm, ich fühle mich gut und schnell.

Dann ist auf einmal Chaos, viele Leute, die recht unterschiedlich schwimmen. Das mag ich eh nicht und nachdem ich jetzt immer allein war, ist es noch blöder. Gut, dass ich nur 2 Kilometer machen will und das gleich erledigt ist.

Und dann? Dann löst sich das Chaos auf und ich denke… hm. Das kann ich jetzt so nicht beenden. Jetzt, wo wieder Ruhe und Ordnung ist. Da muss ich ja fast… genau! Und so war das dann auch. Und am Ende waren es dann doch 3 Kilometer. Zur Belohnung, weil es ich ja gestern mein Ziel erreicht habe.

Morgen ist jedenfalls Schwimmpause. Ganz, ganz sicher!