Auf einmal ging es ganz schnell! Still, heimlich und leise wurde die zweite Umbauphase in der Olympiaschwimmhalle eingeleitet. Eigentlich sollte das Wettkampfbecken ja schon seit Mai renoviert werden. Da hatte ich mich im April noch groß verabschiedetverabschiedet. Dann war nach der „Sommerpause“, also der Freibadsaison, doch wieder bzw. noch alles beim Alten. Es gab wohl Schwierigkeiten bei der Renovierung des zweiten Beckens, deshalb lief der Betrieb erst mal wie gehabt in der Haupthalle weiter. Und keiner wollte sich festlegen, wann denn nun das Wettkampfbecken saniert werden kann.
Und jetzt ist seit Montag auf einmal alles anders: Wir schwimmen im Trainingsbecken. Das liegt etwas versteckt unter der Tribüne und ist kleiner. Es hat nur fünf statt acht Bahnen. Das heißt: Es wird noch enger. Und auch „schwieriger“, weil alle Bahnen geleint sind. Es fehlen die Bereiche für die „Normalschwimmer“, also diejenigen, die sich nicht zu den Sportschwimmern zählen. Sie wissen jetzt nicht wirklich, wohin sie „gehören“. Denn an den fünf Bahnen steht gar nichts. Das kann gut gehen, kann aber auch gehörig in die Hose gehen, wenn extrem langsame Oma-Brustschwimmer auf schnelle Sportschwimmer treffen.
Hier ist nicht nur der Geschwindigkeitsunterschied kritisch, sondern auch das fehlende Verständnis füreinander. Ich habe das ja auch schon oft erlebt, im Dante-Winterbad. Da schwimmen oft langsame Schwimmer auf den abgetrennten Bahnen und die starten zum Beispiel genau dann, wenn der schnellere Schwimmer zur Wende kommt. „Weil Sie mich ja schnell überholen“, denken sie. Dass es aber für alle Beteiligten einfacher wäre, wenn sie dem Schnelleren den Vortritt ließen, wissen sie nicht. Ich muss zugeben, dass ich das auch erst im Laufe meiner „Schwimmerkarriere“ gelernt habe. Und so mache ich das normalerweise auch: Wenn ich sehe, dass da ein schneller Schwimmer kommt, warte ich oder lasse ihn überholen. Dann ist der nämlich weg und ich kann in Ruhe weiterschwimmen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Stadtwerke hier vorgehen. Aus zahlreichen Facebook-Konversationen wissen wir ja leider, dass sie von Schildern und Zurechtweisungen durch Bademeister nicht viel halten. Und es bleibt abzuwarten, wie die Sport- und Spaßschwimmer sich hier auf dem engen Raum sortieren.
Das Becken an sich schwimmt sich gut. Das Wasser ist griffig und ich hatte einen guten Flow. Vielleicht liegt es am Edelstahl?Auch, wenn ich mich anfangs erst „orientieren“ musste. Das habe ich immer, wenn ich in einem neuen Becken schwimme. Ich muss es erst „erkunden“ und zum Beispiel beim Rückenschwimmen ein Gefühl für die Länge der Bahn zu bekommen, welche „Ortsmarken“ verraten mir, wo ich gerade bin? Gibt’s Rückenfähnchen? Ja, die gibt’s – und die Leine ist am Ende rot. Also alles prima.
Schade ist nur, dass es sich jetzt anfühlt, als würde man im Keller schwimmen: Die Decke ist niedrig und Tageslicht gibt’s keines. Wie schön war es dagegen im Wettkampfbecken – mit der hohen Decke und den großen Fenstern. Hier hat die Sonne, gerade im Winter, wenn sie tief steht, schön reingescheint. „Bissl wie Karibik“ sah das manchmal aus, sagte mir noch eine Mitschwimmerin, mit der ich das erste Fazit gezogen habe.
Mal sehen, wie das jetzt wird – in der „neuen“ Olympiaschwimmhalle.