Dass Schwimmen gut für den Rücken ist, wissen wir ja. Und ohne Hallenbäder erfahren es die meisten wohl am eigenen Leib – so wie ich auch. Weil ich im unteren Rücken eine ziemlich hartnäckige Verspannung hatte, habe ich mit Rücken-Yoga-Übungen angefangen, das war ein Tipp meiner Freundin Diana. Die tägliche Routine tut mir und meinem Rücken gut und siehe da: Yoga ist auch für Schwimmer gut! Denn es fördert gleichzeitig Beweglichkeit und sorgt für Stabilität – perfekt! Ich habe darüber im Fitnessmagazin auf B5 aktuell berichtet. Meine Interviewpartner waren Vera Gloger und Stefan Drexl. Beide sind aktive Triathleten, sie kennen also die Anforderungen an den Sportler. Vera bietet Yoga spezielle für Ausdauersportler an, Stefan Drexl ist Triathlontrainer und auch er empfiehlt Yoga fürs Training an Land.
Wie ich ja in einem früheren Eintrag geschrieben habe, habe ich anfangs nur die Rücken-Übungen gemacht. Bis es mir langweilig wurde und ich mir neue Videos gesucht habe – und grandios gescheitert bin. Krieger, Taube, Schmetterling – hä? Werwowie? Und vor dem „Flow“ hatte ich ziemlich Respekt. Aber wie es so ist: Jetzt freue ich mich immer, wenn ein Flow kommt. Denn wenn die einzelnen Positionen – Asanas – miteinander verbunden werden, fühlt es sich für mich gut an. Stefan Drexl findet das Vinyasa-Flow-Yoga vor allem deshalb für Schwimmer gut, weil es ähnlich dynamisch ist wie das Schwimmen selbst auch.
Das hier war mein „Einstiegsvideo“:
Seit einem Vierteljahr mache ich die Yoga-Übungen täglich. Und seit ich nicht nur die Anfänger-Rücken-Videos mache, sondern mein Spektrum erweitert habe, bemerke ich auch, wie gut mir das tut. Es gibt am Ende der meisten Videos eine Entspannungssequenz, Shavasana. Das fand ich zum Beispiel doof, so nach dem Motto: Ok, Pflichtprogramm erfüllt, Rücken gedehnt und bewegt – auf zum nächsten Punkt des Tages. Aber je öfter ich die verschiedenen Sequenzen mache, desto mehr weiß ich diese Schlussentspannung zu schätzen. Es variiert zwischen einer und drei Minuten, manchmal sind mir die drei Minuten dann auch zu lang. Aber so eine oder zwei Minuten da liegen, ruhig atmen, die Einheit nochmal passieren lassen, nachspüren und vor allem: nichts tun oder denken – das finde ich jetzt richtig schön. Denn wenn man ehrlich ist: Wann nimmt man sich diese Zeit mal, diese Aus-Zeit? Irgendwie ist ja immer was: arbeiten, radln, schwimmen, lesen, telefonieren, Nachrichten beantworten … aber mal ein, zwei Minuten nur Ruhe und gar nichts machen? Das gibt’s nicht mal bei mir und ich habe kein stressiges Leben. Umso mehr hat es mich überrascht, dass ich diese kleine Mini-Ruhe anfangs nicht genießen konnte. Jetzt möchte ich es nicht mehr missen!
Dass Yoga anstrengend sein kann, habe ich zwar gehört, konnte ich mir aber auch nicht vorstellen. Aber ja, das gibt’s auch! Und zwar nicht unbedingt, weil es um viel Ausdauer oder Kraft geht. Für mich sind die Einheiten, in denen man viel Gleichgewicht halten muss, oft anstrengender! Da bin ich mal richtig ins Schwitzen gekommen. Probiert’s gern selbst aus …
Außerdem sagt die Länge einer Einheit nichts über die Intensität aus. Ich nehme gerade an einer 30-Tage-Challenge teil, da gibt’s jeden Tag ein Video. Eines hieß ganz harmlos: 15 Minuten Morgen-Routine, kraftvoll in den Tag. 15 Minuten, denke ich, das ist ja nix. Vielleicht mache ich danach noch ein zweites Video. Haha! Da ging’s ziemlich knackig zur Sache, das war fordernd, aber auch schön.
Der Vorteil dieser Challenge ist: Jemand hat sich die Mühe gemacht und eine Sammlung angelegt mit sehr unterschiedlichen Einheiten. Ich freue mich jeden Tag darauf und lasse mich auf viel Neues ein: Eine 10-minütige Meditation – warum nicht? Sechs Mal Sonnengruß? Bestimmt langweilig, aber naja, steht halt auf dem Plan. Und was soll ich sagen? Es war beides schön. Bei der Challenge war schon Halbzeit, das ging echt schnell vorbei.
Falls ihr schon länger Yoga macht, wundert ihr euch vielleicht über diesen Eintrag. Falls ihr gar keinen Bezug zu Yoga habt, kann ich euch nur sagen: Hatte ich auch nicht. Ich hatte nicht mal eine Meinung dazu. Aus der Not heraus (Rückenbeschwerden) bin ich dazu gekommen und ich habe festgestellt, dass es mir gut tut und Freude bereitet. Und hey: Ihr habt nichts zu verlieren, außer ein paar Minuten, um es einfach mal auszuprobieren. Mein Tipp: Lasst euch drauf ein, probiert es einfach aus. Es gibt so viele Varianten, Positionen und Intensitäten! Da ist für jeden was dabei.
Ich fand das Video hier für Schwimmer ganz gut, es kräftigt Arme und Schultern:
Für alle, die erst mit Yoga anfangen, kann ich dieses Video empfehlen. Das hat mir den Einstieg erleichtert: