Monatsarchiv: Dezember 2022

Lesetipps für Winterschwimmer und Wasserratten

Ich habe mal wieder einige Bücher gelesen, die sich mit dem Schwimmen beschäftigen und die ich euch vorstellen möchte. Das erste ist nicht wirklich ein Sachbuch, aber auch kein Roman. Es ist „Gebrauchsanweisung zum Schwimmen“ von John von Düffel. Es gibt ja im Piper-Verlag diese Reihe der „Gebrauchsanweisungen“, vor allem für Länder, Regionen und Städte, aber auch für Hobbys, hier also fürs Schwimmen. Und wer ist da besser geeignet, darüber zu schreiben als John von Düffel? Ich fand seine „Wassererzählungen“ schon so gut. Aber die „Gebrauchsanweisung“ ist fast noch besser. Ich konnte hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen oder einen Haken machen, weil es stimmt. Von Düffel schwimmt am liebsten im Freiwasser, aber nicht im Winter („Wenn’s einstellig wird, stell’s ein“, lautet sein Motto). Und dann muss er ins Hallenbad, oh Graus. Er schildert die Horrorszenarien, die wir Schwimmer alle kennen, karikiert die Mitschwimmer treffend, aber respektvoll. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, einziger Nachteil: Es hat nur 200 Seiten, ist also recht schnell ausgelesen.

John von Düffel: Gebrauchsanweisung zum Schwimmen, Piper

Das zweite Buch ist ein Sachbuch und befasst sich mit dem Winterschwimmen: Susanna Søberg: Winterschwimmen: Wieso uns kaltes Wasser gesünder und glücklicher macht (Piper). Für mich als langjährige Winterschwimmerin waren da auch interessante Aspekte zu lesen, wie Kälte auf den Körper wirkt, was im Körper passiert, wenn wir im kalten Wasser schwimmen und dass Kälte nicht gleich Kälte ist. Warum zum Beispiel ein Spaziergang im Winter uns oft mehr auskühlt als das Winterschwimmen. Zum Teil fand ich das Buch etwas dröge und schwer verständlich, weil die Autorin, die Stoffwechselforscherin ist, arg wissenschaftlich und medizinisch schreibt. Weil sie Dänin ist, geht’s bei ihr auch viel ums Schwimmen im Meer und die Winterbadeclubs, die es (zumindest in Bayern) nicht so gibt. Aber das Prinzip ist ja ähnlich: das Wasser ist kalt, man schwimmt und muss einiges beachten. Und fühlt sich gut danach! Insgesamt kann ich es allen empfehlen, die entweder selbst Winterschwimmen oder es mal ausprobieren wollen.

Buch Nummer drei ist ebenfalls ein Sachbuch, das sich mit dem kalten Wasser beschäftigt: Julia Wittig: Eisschwimmen. Wie du dich körperlich und mental richtig vorbereitest und deine Grenzen überwindest (riva). Julia Wittig schreibt sehr anschaulich, was es bedeutet, im Eiswasser zu schwimmen und was im Körper passiert. Sie geht auch stark auf die Gefahren ein und zeigt, welch wichtiger Bestandteil das Aufwärmen nach dem Eisschwimmen ist. Das Buch dürfte für all diejenigen interessant sein, die wirklich Eisschwimmen wollen, also mit Kopf unter Wasser, kraulen und vielleicht sogar an Wettkämpfen teilnehmen wollen. Für Winterschwimmer und Winterschwimminteressierte ist es auch empfehlenswert, weil es besser verständlich ist als das „Winterschwimmen“ von Susanna Søberg. Allerdings treffen einige Punkte bezüglich Aufwärmen für Winterschwimmer nicht so ganz zu, weil sie ja nicht so auskühlen wie Eisschwimmer, die oft deutlich länger im kalten Wasser sind.

Und zum Schluss hätte ich noch einen Roman für euch. Wenn ihr auch auf der Couch nicht vom Schwimmen lassen wollt, ist John von Düffel (s.o.) eine gute Wahl. In seinem Buch „Der brennende See“ geht’s nicht nur ums Schwimmen, aber es spielt eine Rolle und viele von uns Wasserratten werden sich darin wieder erkennen.  (John von Düffel: Der brennende See, Dumont)

Als Vorfreude auf die Freibad-Saison möchte ich euch noch „Schwimmen mit Rosemary“ von Libby Page empfehlen. Die Autorin Libby Page schwimmt selbst gern und viel und das merkt man im Buch. Denn immer wieder gibt’s so kleine Beobachtungen, die jeder Schwimmer und jede Schwimmerin kennt. Das Buch habe ich hier schon ausführlich vorgestellt.

Weitere Lesetipps gibt’s hier.

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