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Endloses Schwimmen


Nachdem wir am Samstag die Sonnenlücke zum Schwimmen nutzen konnten, bot sich am Sonntag ein ganz anderes Bild – das wir länger nicht hatten. Bei mir zuhause war sonnigster Sonnenschein, doch schon in der Webcam der Regattastrecke sehe ich kaum was, so dicht ist der Nebel. Und dieser Nebel hat schon einen Kilometer nördlich meiner Wohnung angefangen.


Der See selbst ist ein Nebelmeer. Man sieht kaum die Hand vor Augen, vom Ufer und seinen Bäumen und Büschen ganz zu schweigen. Es ist duster, mystisch, windstill und nicht so kalt wie ich erwartet hätte. Normalerweise ist es bei Nebel nämlich oft unangenehm kalt. Dieses Mal nicht.

Unendliche Weiten … man sieht dank des Nebels kaum was. Mystisch!


Wir schwimmen in dieser mystischen Nebelstimmung, das Wasser ist kalt aber nicht unangenehm. Ein Blick zum Himmel oder vielmehr in das Grau: Tut sich da was? Nein, dazu ist der Nebel zu dicht. Ich genieße diese Stimmung. Es ist so unwirklich und auch sehr friedlich. Allerdings habe ich ein wenig Respekt vor der Kälte bzw. dem Aufwärmen und befürchte, dass meine Finger so kalt werden, dass sie schmerzen. Deshalb schwimme ich nur eine kleine Runde, während mein Mitschwimmer überhaupt nicht mehr aus dem Wasser kommen mag. „Hast du dich verirrt?“, rufe ich ihm zu, als ich angezogen bin. „Nein, es ist einfach nur herrlich“ lautet die Antwort. Und dann scheint es doch so, als würde die Sonne rauskommen. Eine helle, flache Scheibe erscheint im Nebel. Schafft sie es? Es wäre der perfekte Zeitpunkt, denn mit der Sonne ist das Aufwärmen immer besser als ohne.

Die Sonne kommt durch den Nebel, die Halbinsel schält sich als Silhouette aus dem Grau. Magisch!


Was jetzt folgt, ist das, was ich am liebsten mag: Nebelsonnenspiele. Es wabert, der Nebel lichtet sich, die Sonne schaut durch, um dann wieder zu verschwinden. Und der See glitzert dabei. Dieses Mal dauert das Schauspiel recht lange, denn der Nebel ist ja sehr dicht, das andere Ufer ist noch immer nicht auszumachen. Langsam schält sich die Silhouette eines Baums aus dem Grau. Dann ist es wieder weg. Um die Dramatik noch zu erhöhen, zieht der Schwan majestätisch am Steg vorbei. Seine Federn sind aufgestellt, um größer zu wirken. Die Hunde am Ufer lassen sich davon kaum beeindrucken. Und dann gewinnt die Sonne die Oberhand! Es wird krass hell, der Himmel ist tiefblau, der Vorhang gelüftet und der See ist wieder da! Magisch. Mystisch. Wundervoll!


Etwas wärmeres Wasser

Für den Samstag war eigentlich Föhn angesagt, mit Sonne und bis zu 18 Grad. Und das im Februar. Naja. In München ist im Februar ja alles möglich. Auch, dass der Wetterbericht nicht so ganz stimmt. Es war nämlich bewölkt, windstill und vielleicht 8 Grad. Über dem Regattabadesee ist eine dramatisch-mystische Stimmung. Es ist fast wie die Ruhe vor dem Sturm, so unwirklich ruhig ist es.

Der Wasserstand im See ist wieder etwas gesunken. Der Steg ist nicht mehr unter Wasser, er liegt auf der Oberfläche auf, so scheint es. Trotzdem ist der Pegel noch zu hoch. Die Äste und Holzreste auf der Wiese am Ufer zeigen, wo das Wasser war.

Fast dramatisch-mystisch ist die Stimmung am Regattabadesee.

Beim Reingehen bemerke ich, dass sich das Wasser nicht mehr so krass kalt anfühlt wie vergangene Woche. Da hatte ich zwar kein Thermometer dabei, aber es hat sich wie 3, maximal 5 Grad angefühlt. So kalt, dass mir beim Untertauchen fast die Luft wegbleibt. So kalt, dass es länger dauert, bis mein Körper aus dem Schockmodus kommt. Und so kalt, dass die Finger schon nach wenigen Schwimmzügen schmerzhaft kalt sind. Aber jetzt ist es ok. Es ist natürlich immer noch kalt, aber eben nicht mehr so schneidend. Ich tauche unter, es fühlt sich wieder angenehmer an. Ich kann normal atmen und schwimmen. Ich ratsche mit meinem Mitschwimmer Christian und bemerke die Kälte nicht so krass wie sonst. Ich muss vernünftig sein und beim Gebüsch umdrehen. Nicht, dass ich zu weit schwimme und der Weg zurück zu lang ist. Am Steg stelle ich fest, dass ich noch ein bisschen schwimmen kann und das mache ich auch. Allerdings muss ich flotter schwimmen, den Motor am Laufen halten. Dieses langsame im Wasser treiben lassen, das geht nicht. Das war schon im Spätsommer unangenehm, als ich mit meiner Schwester im Schliersee war.

In einem Bericht zum Winterschwimmen habe ich gehört, dass man die Hände an den Bauch oder Hals legen kann, um sie etwas anzuwärmen. Weil an diesen Stellen der Körper wärmer ist. Das probiere ich beim Rausgehen aus. Tatsächlich ist es am Hals wärmer, aber die kalten Finger fühlen sich dort sehr unangenehm an. Auch, wenn es meine eigenen sind. Lieber raus, abtrocknen und umziehen.

Ohne Sonne ist das Aufwärmen auch wieder „Arbeit“. Ich muss mich bewegen, mache Kniebeugen und tripple von einem auf das andere Bein. Die vorigen Male konnte ich mich einfach in die Sonne setzen, die Kalt-Warm-Wellen in meinem Körper genießen und wurde von selbst warm. Ich zittere auch ganz schön, was wieder zur Belustigung bei Christian führt. Aber immerhin kein Wind und so kann ich das Schwimmen, Aufwärmen und den Blick auf den mystisch-ruhigen See und die Lichtstimmung sehr genießen.


Winterschwimmen im Tiefschnee

Es hat geschneit – und zwar richtig viel. Fast einen halben Meter, da ging in München gar nix mehr. Kein Rad, kein Bus, keine Tram, keine S-Bahn. Sowas habe ich lange nicht erlebt. Aber die Sonne scheint, auch das war lange nicht mehr da.

Dieses Winterwunderland will ich gern am See erleben und so mache ich mich mit der U-Bahn auf den Weg und gehe eine Stunde zu Fuß. Das letzte Stück am See ist ja ein kleiner Spazierweg am Ufer – der ist nicht geräumt und es gibt nur ein paar Fußstapfen, in die ich treten kann. Immerhin. Es ist zwar anstrengend, aber auch wunderschön! Der blaue Himmel, der glitzernde Schnee, die Äste, die sich über den Weg beugen und einen Tunnel bilden. Fast wie in Lappland. Und das Wasser: klar und spiegelglatt. Und ohne Eis!

So viel Schnee, ein blauer Himmel und ein blauer See!

An der Hütte ist es fast warm, die Sonne scheint auf das braune Holz. Ausziehen war selten so angenehm. Dafür wird der Weg zum Wasser abenteuerlich, denn auch hier ist Tiefschnee, der mir zu den Knien reicht und nur ein paar Fußstapfen von meinen Mitschwimmern. So einen schönen Wintertag will sich kein Seeschwimmer entgehen lassen.

Am unteren Bildrand sieht man unsere Fußabdrücke im Schnee. War richtig tief!

Nach dem kalten Schnee ist das Wasser fast warm. Naja. Es hat nur noch sechs Grad und es raubt mir fast den Atem, als ich untertauche. Mit der Sonne ist es aber schön und wie immer geht’s nach den ersten Schocksekunden ganz gut. Dreieinhalb Minuten schwimme ich heute, dann geht’s raus. Durch den Tiefschnee, das ist nochmal kalt an den Füßen. Aber an der Hütte, deren Holzwand schön aufgewärmt ist, ist auch das Anziehen angenehm. Viel angenehmer als die vergangenen Male, als es immer grau und oft windig war. Und dazu diese tiefverschneite Landschaft, die Sonne, die auf dem See glitzert und der blaue Himmel. Ein abenteuerlicher Ausflug, der sich total gelohnt hat!

So mit Sonne und ohne Wind, da spüre ich nach dem Schwimmen auch wieder diese Kalt-Warm-Wellen, die meinen Körper durchströmen. Fühle, wie das Blut kalt durch die Adern rinnt. Genieße es total. Und jetzt weiß ich auch wieder, warum das Schwimmen im kalten Wintersee so schön ist! Der Wind hatte es mir fast geraubt, dieses schöne Wohlfühl-Gefühl!


Kälte-Unterschiede

Der Sommer war lang, er hat heuer bis in den Oktober gedauert. Die Tage waren ungewöhnlich warm und auch die Nächte waren nicht kalt. So war der See bis weit in den Oktober hinein warm, also im Sinne von angenehm. Ich bin ja schon lange dabei, im kalten Wasser zu schwimmen. Und immer werde ich gefragt, ob ich merke, wie kalt es ist. Und ob ein Grad wirklich zu spüren ist.

Immer wieder schön am See …

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Denn ein Grad hin oder her bei der Wassertemperatur ist tatsächlich nicht so leicht zu spüren. Die äußeren Umstände, also wie das Wetter ist, spielen da auch eine Rolle. Gestern zum Beispiel war die Nacht kalt und auch am Vormittag war es noch frisch, die Sonne schien, aber ein feiner, kühler Ostwind wehte. Heute war es wärmer, auch nachts. Die Sonne schien nicht, der Wind kam in ungefähr derselben Stärke, aber von Westen. Das Schwimmen fiel mir heute leichter. Ich bin in etwa so lange geschwommen wie gestern (12 bis 14 Minuten), aber gestern wollte ich „raus“, heute war es ok.

Was ich beim Schwimmen aber merke, sind diese „Fünfer-Schritte“ bei der Wassertemperatur. Also, ob das Wasser zum Beispiel mehr oder weniger als 15 Grad warm ist (und dann auch bei 10 und 5 Grad). Vergangene Woche war es an Land auch wärmer, die Sonne schien, aber der See hatte noch 15 Grad Wassertemperatur. Klar, Reingehen ist da schon eine Überwindung. Vor allem das Eintauchen der Hände. Für mich ist der Unterschied beim Schwimmen. Denn wenn es noch warm, also nicht unter 15 Grad, ist, will ich gern zügig schwimmen, um mich in Bewegung zu halten. Gestern und heute, als das Wasser etwa 13 Grad hatte, habe ich bemerkt, dass ich für dieselbe Strecke etwas länger brauche. Vielleicht eine Minute oder so. Und ich habe mich heute beim Schwimmen deshalb genauer beobachtet: Ich schwimme tatsächlich gemächlicher. Wahrscheinlich, weil das Wasser eben kälter ist und ich das auch fühle. Da muss mein Körper instinktiv (ich habe das nicht bewusst gemacht) mit den Energiereserven anders umgehen. Er braucht jetzt auch Energie zum Heizen, weil zum einen das Wasser kälter ist, zum anderen meine Muskeln hier weniger heizen.

Kann sein, dass das wissenschaftlich nicht erwiesen ist, aber ich fühle das so, wenn ich schwimme.  

 


Winter-Bilanz 2022/23

Eigentlich ist schon seit über einem Monat Frühling, Ostern ist auch schon eine Woche her. Aber anscheinend hat niemand Petrus informiert, denn das Wetter ist nach wie vor kühl und grau, oft windig. Ich gehöre ja nicht zu den Menschen, die sich über so ein Wetter beschweren. Allerdings bin sogar ich kurz davor, mich in diese Reihe einzugliedern. Seit Januar ist es jedes Wochenende grau, oft regnet oder schneit es und ganz oft war es windig. Und zwar: sehr windig. In den vergangenen Jahren war es im April auch oft grau und kühl, doch da gab’s im Februar mal eine Woche mit „komischer Wärme“ oder eine stabile Hochdrucklage mit Sonnenschein im März. Um dann, ja sehr gemein, wieder zurückkatapultiert zu werden. Heuer sind wir immerhin noch auf dem gleichen Level. Davon unbeeindruckt zeigt sich das Wasser im Regattabadesee! Seit Anfang März wurde es wärmer, es hat inzwischen 10 Grad. Und das, wohlgemerkt, obwohl es keine länger andauernde Sonnen- oder Warmwetterphase gab. Ostern war es sogar nachts frostig! Aber dem Seewasser, das Grundwasser ist, ist das egal. Es ist jetzt einfach mal wärmer geworden. Für mich und die anderen See-Schwimmer ist das natürlich prima!

Erschreckend wenig Wasser ist zur Zeit im Regattabadesee! Normalerweise sieht man den Stempen hier nicht.

So konnte ich zum Beispiel feststellen, dass die äußeren Umstände, also das Wetter an Land, einen viel größeren Einfluss darauf haben, wie kalt es mir ist, als das Wasser. Im Februar gab’s heuer einen Tag, da war es sehr warm. Das war unter der Woche und mein Mitschwimmer und ich sind mittags zum See gefahren, weil wir den Sonnenschein und die etwa 16 Grad Lufttemperatur nutzen wollten. Das Wasser war freilich noch kalt, vielleicht 5 bis 6 Grad. Schwimmen war kalt, aber schön mit der Sonne. Das Umziehen an Land jedoch, das war toll. Kein frieren, kein Zittern, keine Eile. Die Sonne hat gewärmt. Am Ostermontag war ich allein am See, die Sonne schien ebenfalls, allerdings hatte es vielleicht 2 bis 3 Grad plus. Beim Radln habe ich meine Atemwölkchen gesehen! Das Wasser im See hatte wie erwähnt etwa 9 bis 10 Grad und ich bin ca. 11 Minuten geschwommen. Das war kühl, aber sehr schön. Ich habe die Kälte schon gespürt, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das jetzt nicht „überlebe“, sondern eher, dass ich ganz gut schwimmen konnte. An Land jedoch war mir richtig kalt! Umziehen war wie an den kalten, grauen Wintertagen. Es mag für Außenstehende komisch klingen, aber das kalte (oder nicht mehr ganz so kalte) Wasser im See macht gar nicht so viel aus.

Und noch etwas gibt’s zu bemerken: Diesen Winter war ich an den Wochenenden sehr regelmäßig am See. Zum einen, weil im Hallenbad oft mehr los war als vergangenes Jahr, zum anderen, weil ich einen eifrigen Mitschwimmer – oder besser: Mitstreiter – hatte! Das hat viel ausgemacht. Denn auch, wenn ich vieles auch gut allein machen kann, war es eine tolle Motivation zu wissen, dass noch jemand mitkommt und ich mich dem Wind und den Wellen (mag ich ja nicht) nicht allein stellen muss. Das war sehr schön und hat zu einer viel besseren Winter-See-Bilanz beigetragen als vergangenes Jahr.

Immerhin keine Wellen …

Und jetzt? Kommt der Frühling vielleicht mal? Oder ist dann gleich Sommer mit über 30 Grad?


Frühlingsschwimmen

Diese Woche war Frühlingsanfang und deshalb heißt es ab jetzt auch nicht mehr Winterschwimmen, sondern Frühlingsschwimmen. Die Tage wurden schon seit einigen Wochen merklich länger und es gab auch im Februar schon warme Phasen. Das Wasser im See zeigte sich davon recht unbeeindruckt, es war nach wie vor kalt, das Wärmste waren mal 7 Grad.

Aber jetzt tut sich was! Es ist herrlich zu sehen, wie die Natur erwacht, zartes Grün überall zu sprießen beginnt. Die Krokusse und Schneeglöckchen verwelken schon fast, jetzt ist Zeit für „richtige“ Frühlingsblumen und Knospen. Und auch das Wasser im See erwärmt sich. Ich war gestern bei bewölktem Himmel und absoluter Windstelle im See, das war sehr schön und mein Thermometer hat 9 Grad Wassertemperatur angezeigt. Ich bin etwa 8 bis 9 Minuten geschwommen. Beim Untertauchen war es schon auch kalt und meine Finger wollten schon „Alarm“ melden, aber dann ging’s doch nach den ersten zwei Zügen sehr gut.

Wolkig, aber windstill: Frühlingsschwimmen ist toll!

Heute hat die Sonne schon am Morgen gescheint, es hatte etwa 10 oder 11 Grad, also nicht unangenehm-komisch-warm, sondern frühlingshaft. Richtig schön! Ein leichter Westwind hat dem See ein paar Kräuselwellen aufgesetzt. Heute will ich in die andere Richtung schwimmen, denn die Bank-Bucht liegt noch im Schatten (was ich bei Wolken natürlich nicht sehen konnte und es war auch egal). Das Wasser ist kühl, aber angenehm. Es ist erfrischend, ohne dass ich es bräuchte. Mir ist vom Radln zwar warm, aber es ist genau richtig. Nicht so wie im Februar, wenn so eine Warmluft nach Bayern geschoben wird, die sich dann ganz unnatürlich anfühlt. Heute war es so, wie es sich gehört. Beim Reingehen war’s natürlich trotzdem frisch und eine kleine Überwindung, aber das ist ja normal. Das Schwimmen war einfach nur herrlich! Die Sonne hat schon Kraft und ich bilde mir ein, ihre Wärme unter der Wasseroberfläche auf meinem Rücken zu spüren. Ich schwimme Oma-Brust, an der Birke vorbei, zum Ende der Halbinsel und dann bis zum Ende der Bucht. Der See ist hier auch sehr flach, eine gute Wasserlage ist Trumpf!

Sonne und eine leichte Brise – heute bin ich nach rechts geschwommen – mit der Sonne im Rücken!

Dann drehe ich um. Ich genieße das Schwimmen, die Ruhe und den See. Als ich am Steg ankomme, war es genau die richtige Strecke. Es war nicht zu lang und ich möchte nicht weiterschwimmen, es ist perfekt!

Umziehen klappt bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein ganz prima, keine Eisfinger, kein Zittern, keine Hektik. Und dann kann ich mich in die Sonne setzen, meinen Tee trinken und den Blick aufs Wasser genießen. Herrlich! Frühling, du bist toll!


Schwimmen in Südtirol

Ich bin ja meist im Norden Europas unterwegs, kürzlich war ich mit meiner Schwester in Südtirol. Eine Gegend, in der sie sich gut auskennt. Wir haben deshalb einen Halt beim Reschensee eingelegt. Ich hatte schon angekündigt, wenn auch eher aus Spaß, dass ich den Badeanzug eingepackt habe. Es ist Mitte März und auf gut 1.400 Metern Meereshöhe liegt zwar kaum Schnee, aber der See könnte zugefroren sein.

Der Reschensee ist ein Stausee und er ist wohl vielen bekannt, weil aus seiner Wasseroberfläche ein Kirchturm ragt. Bei der Aufstauung wurde das Dorf Graun geflutet, der Kirchturm blieb stehen, als Mahnmal. Es ist eine sehr alte Kirche, die bereits 1357 eingeweiht wurde. Da wäre es schon sehr cool zum Schwimmen gewesen!

Ich laufe auf dem Grund des abgelassenen Stausees, das restliche Wasser ist tief gefroren. Schön, aber nicht zum Schwimmen geeignet!

Aber zum einen ist der Stausee abgelassen, es ist kaum noch Wasser da. Zum anderen ist das restliche Wasser gefroren. Es wirkt also nicht nur sehr surreal, sondern es ist zum Schwimmen leider komplett ungeeignet!

Wir stapfen ein bisschen auf dem Seegrund, umrunden den Kirchturm. Er ist von einem Becken umgeben, so dass er auch bei niedrigem Wasserstand im Wasser steht. Aber das ist tief gefroren. Schade!

Es wäre so cool gewesen, hier zu schwimmen!

Wir setzen unsere Autofahrt fort und hinter der Staumauer taucht ein weiterer See auf! Und der ist offen, kein Eis bzw. nur auf der anderen Seite. Es ist der Haidersee. Kein Rest des Reschensees, sondern ein eigener See. Ich scherze noch, dass ich ja hier schwimmen könnte. Meine Schwester ist ja im Gegensatz zu mir keine Wasserratte, deshalb denke ich, dass mein Wunsch wohl unerhört bleibt. Schließlich ist nicht Sommer mit Badewetter, sondern Winter mit kaltem Wind. Aber wir halten an und ich suche eine Stelle zum Reingehen. Nicht so einfach. Hier ist viel Schilf, etwas weiter sind große, glitschige Steine, fast Felsen. Und der kalte Wind steigert meine Lust auch nicht gerade … aber so ganz will ich das Vorhaben noch nicht aufgeben und ich gehe noch in die andere Richtung. Da endet das Schilf, es gibt eine kleine Bucht mit zwei Bänken. „Hier sieht es gut aus“, rufe ich und meine Schwester sagt, ok, dann holen wir die Schwimmsachen. Ich ziehe mich am Auto um und dann geht’s zum Ufer. Meine Schwester kennt mich und weiß, dass ich gerne schwimme. Aber jetzt sagt sie: „Dass man bei so einem Wetter auch noch in einen kalten See gehen mag …“. Ich bin aber fest entschlossen, denn auf 1.400 Metern war ich noch nie schwimmen. Und wenn schon nicht im See mit Kirchturm, dann zumindest im Nachbarsee.

Ich trete ins Wasser und habe unter dem ersten Fuß noch festen Untergrund, doch der zweite Fuß sackt in den Schlamm. Bäh!! Sowas mag ich ja nicht. Ich bin unentschlossen, weil ich bis zur Wade im Schlamm stehe. Soll ich hier wirklich schwimmen? Aber jetzt aufgeben? Auch blöd. Und dann denke ich mir, dass es beim Schwimmen ja nichts ausmacht, da stehe ich ja nicht, sondern ich liege. Und dann bin ich sehr schnell in der Waagrechten und schwimme los. Das Wasser ist kalt, aber nicht so kalt wie ich es noch gewöhnt bin und deshalb kann ich gleich losschwimmen, ohne dass mir kalt wird oder mein Körper eine Reaktion zeigt.

Schnell losschwimmen und weg vom Schlamm. Und als Panorama die schneebedeckten Berge Südtirols!

Weil ich den See nicht kenne und es in der kleinen Bucht windstill ist, schwimme ich nur hier ein paar kleine Kreise. Es ist trotzdem sehr schön und nicht wirklich kalt. Beim Schwimmen im Regattabadesee sind meine Finger kälter geworden! Meine Schwester macht Fotos, ich genieße den Blick auf die hohen, mächtigen Berge, die oben schneebedeckt sind. Und ehrlich gesagt drücke ich mich ein bisschen vor dem Rausgehen, denn dann muss ich wieder in den Schlamm. Aber das hilft jetzt auch nix, ich kann ja nicht im See bleiben (manchmal wäre das Leben als Fisch schon praktischer).

Ich mag nicht raus! Da ist wieder der Schlamm!

Ich schwimme so weit wie möglich zum Ufer und freue mich mal wieder über meine gute Wasserlage. Dann muss ich mich nur kurz hinstellen, natürlich sinke ich ein, fast bis zum Knie! Aber nur mit dem einen Fuß, der andere findet zum Glück den Stein, auf dem ich schon beim Reingehen gestanden bin. Und dann bin ich zurück an Land, das Schlammbein ist sogar noch ein bisschen schmutzig. Ich trockne mich ab und kann mich, voll luxuriös, im Auto anziehen. Während wir unsere Autofahrt fortsetzen, durchströmen mich noch ein paar Kalt-Warm-Wellen und ich spüre das kalte Blut in meinen Adern. Ein sehr cooler Ausflug!


Im Februar ist alles möglich!

Der Februar ist ein verrückter Monat! Zum einen, weil er nur 28 Tage hat und manchmal einen zusätzlichen Tag bekommt. Das kann kein anderer der elf Kollegen. Und noch was kann der Februar: Er kann sehr unterschiedliches Wetter liefern und so auch ganz unterschiedliche Schwimmerlebnisse im See.

Vor zehn Tagen mussten wir das Eis noch aufhacken, um überhaupt reingehen zu können. Vergangenes Wochenende war’s dann sehr windig, fast stürmisch! Zum Teil gab’s auf unserem kleinen Regattabadesee Wellen mit Schaumkrone. Da die Luft aber recht warm war, sind wir zum See gefahren. Ich hatte total Angst, dass mir meine Sachen wegwehen. Das war auch berechtigt, denn schon beim Umziehen hat sich mein Handtuch fast selbstständig gemacht. Ohmann. Das mag ich gar nicht. Und Wind mag ich eigentlich auch nicht, aber nachdem es nicht kalt war, war’s sogar recht witzig. Wir sind erst dem Wind entgegengeschwommen. Zum Glück waren da keine großen Wellen, die uns ins Gesicht geplatscht sind. Und das Schwimmen war sogar angenehmer als gedacht und angenehmer als das Radln – das ist ja öfter so. Unter Wasser ist die Welt oft besser!

Am Samstag war das Wetter dann besser als gedacht – aber es war windig!

Am Sonntag war noch ein weiterer Mitschwimmer dabei, er hatte seine Uhr gestellt und ich war ganz überrascht, dass wir fünf bis sechs Minuten geschwommen sind. Erst gegen den Wind, dann mit Rückenwind zurück zum Steg. Das war sehr schön. Und wir hatten auch alle paar Minuten anderes Wetter, der Wind hat nicht nur uns angetrieben, sondern auch die Wolken. Und die hatten manchmal auch was im Gepäck, das sie loswerden wollten. Sowas! Aprilwetter im Februar.

Am Sonntag war das Wetter alle paar Minuten anders! Und der Wind war böig, man sieht es auf dem Wasser.
Auch das war am Sonntag. Wieder Sonne und tolle Farben, fast wie in der Karibik!

Heute, unter der Woche, sind wir spontan mittags zum See gefahren. Denn die Sonne schien von einem blauen Himmel und es war richtig warm! An der Hütte in der Sonne hat mein Thermometer fast 20 Grad angezeigt; im Schatten waren es wohl 14 bis 15 Grad. Aber das im Februar und ohne Minus davor (das hatten wir auch schon!).

Der See war heute flaschengrün und spiegelglatt. Keine Wellen, keine Eisschicht – fast schon langweilig. Aber das Wasser ist natürlich immer noch kalt. Mein Thermometer zeigte am Ende 6 oder 7 Grad an. Mir war vom Radln so warm, dass es sich noch kälter angefühlt hat. Aber es hat auch gut getan, so eine Abfrischung. Meine Füße waren sogar vom Radln so aufgewärmt, dass sie recht lange zum Abkühlen gebraucht haben, während meine Finger schnell kalt wurden. Aber mit der Sonne im Rücken (wir sind heute in die andere Richtung geschwommen) war es echt schön! Wir waren zu zweit und sind bis zur Ecke mit dem Schilf geschwommen, dann zurück. Am Steg war es für mich genau die richtige Länge, so dass ich beim Rausgehen weder das Gefühl hatte: „ohschnell jetzt“ noch dachte, dass ich weiterschwimmen könnte (hätte ich ja machen können).

Kein Eis, keine Wellen – fast schon langweilig! Aber sehr schön zum Schwimmen.

Wenn es draußen warm ist, ist auch das Umziehen angenehmer. Meine Finger waren vom Schwimmen zwar kalt, aber an Land in der Sonne war es eben warm, so dass ich sie gut bewegen konnte. Mir war nach dem Schwimmen auch nicht kalt, es war genau richtig. Ich habe mich angezogen und bin dann noch in der Sonne gesessen. Das war so schön! Und ich habe gemerkt, wie das Blut in der „Leitung“ noch kalt war, als es durch mich floss. Heute also keine Warm-Kalt-Schauer-Wellen, sondern ein kalter Fluss in mir. Auch interessant!

Und so kann der Februar eben nicht nur Eis und Sturm, sondern auch Sommer – oder zumindest sowas wie Sommer. Denn im Sommer ist es manchmal auch kühler als 14 Grad. Da ist dann das Wasser wärmer als die Luft.

Nachtrag: Der Februar kann wirklich alles!

Was hat an Wetter im Februar noch gefehlt? Schnee, genau! Und den hat der Februar, ein Wintermonat, jetzt noch geliefert. Immerhin radlfreundlich, also nur auf den Wiesen, nicht auf den Straßen. Aber es war auch kalt! Am See nur um den Gefrierpunkt, das habe ich vor allem an den Händen gemerkt und auch das Umziehen war wieder anstrengend und kalt. Das Wasser hat nach wie vor 7 Grad, es hat sich aber kälter angefühlt. Das Schwimmen war kürzer als an den warmen Sonnentagen, aber schön war’s trotzdem.

Mit Schnee sieht es wieder richtig winterlich aus, auch die Farbe des Wassers wirkt kühler.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Es ist Februar und da kann es oft kalt werden. So auch heuer. Es war sonnig und eisig, am Mittwoch wehte sogar ein eisiger Ostwind. Am Donnerstag nicht mehr und deshalb hatte ich am Freitag Bedenken, ob der Regattabadesee zugefroren ist. Die Nächte waren nämlich richtig kalt und schließlich gab’s schon am Sonntag einen halbzugefrorenen See.

Deshalb war ich am Freitag Vormittag entgegen meiner Gewohnheit in der Olympiaschwimmhalle. Am Nachmittag war ich aber neugierig, wie es am See ist. Und so bin ich im schönsten kalten Sonnenschein zum See gefahren. Weil ich dachte, dass er eh zugefroren ist, ohne Badesachen. Und dann komme ich an, die Sonne scheint und es ist sogar recht warm. Und was sehe ich? Am Steg gibt’s eine große Wasserfläche! Genug Platz zum Schwimmen. Und als ich mich schon über mich selbst ärgere, dass ich ohne Badeanzug und Handtuch unterwegs bin, kommen zwei Menschen, die verdächtig nach Schwimmer aussehen. Und tatsächlich! Sie freuen sich über die Wasserfläche und die Sonne und sind Winterschwimmer. Wir stellen fest, dass wir uns schon mal gesehen haben. Und sie verstehen, dass ich ein bisschen traurig bin, dass ich jetzt nicht schwimmen kann (ein Spaziergänger hätte das nicht nachvollziehen können). Die beiden schwimmen, das Eis klirrt und klingt. Ich höre zu und hoffe einfach, dass es morgen noch so ist. Allerdings sind da Wolken angesagt. Naja. Vielleicht friert der See über Nacht nicht wieder zu.

Sonne und genügend Platz zum Schwimmen!

Heute ist es leicht bewölkt, die Sonne erkämpft sich aber immer wieder eine Lücke. Und über Nacht hat sich die Eisdecke wieder geschlossen. „Ganz dünnes Eis“ – sagt man ja oft – und da denke ich nur: Ja, das kann man nämlich aufbrechen. Mein Mitschwimmer findet einen dicken Stock, mit dem bearbeiten wir das dünne Eis vom Steg aus.

Über Nacht ist die Eisschicht wieder gewachsen – alles dicht!

Es macht Spaß, die dünne glasklare Schicht zu zerstören und das Knacken zu hören. Es ist wirklich nur dünnes Eis, aber zu dick, um es mit bloßen Händen beim Schwimmen zu entfernen. Also hauen wir uns den Weg frei. Erst die Arbeit … dann das Vergnügen!

Zerstören macht Spaß!

Aber so richtig Platz zum Schwimmen ist leider trotzdem nicht. Wir gehen trotzdem rein, es ist kalt, richtig eisig. Das Thermometer zeigt aber 4 Grad Wassertemperatur an. Christian treibt auf dem Rücken, er sieht aus wie einer, der gemütlich im Toten Meer schwimmt, fehlt nur noch die Zeitung. Ich stehe rum, habe die Arme und Hände noch draußen. Die Füße sind zwar kalt, aber der Rest geht. Irgendwie habe ich keine Lust, komplett unterzutauchen, weil ich ja eh kaum Platz zum Schwimmen habe. Und immer wieder schwimmen mich Eisschollen an. Das ist echt seltsam. Und irgendwie lustig. Aber so halb-nass rumzugehen, das ist auch nichts. Also tauche ich dann doch unter, es ist wirklich, wirklich kalt, und schwimme ein paar Züge. Rund um den Steg, wo wir uns den Weg freigehauen haben, geht’s recht gut. Zwei bis vier Züge, dann muss ich umdrehen. Erstaunlicherweise fühlt sich das Schwimmen gut an! Und es gibt auch einen kleinen Weg im Eis, da versuche ich reinzuschwimmen. Allerdings ist da auch Eis, das ich kaum sehe, weil es glasklar ist. Und bei Eis muss man aufpassen, das kann richtig scharfkantig sein und man kann sich böse schneiden.

Ich schwimme zwischen den klirrenden Eisschollen!

Also muss ich doch umdrehen, weiter geht’s nicht. Noch mal um den Steg rum und zurück, dann gehe ich raus. Keine Ahnung, wie lang ich im Wasser war. Draußen ist es für mich zum ersten Mal so, dass mir im ersten Moment nicht kalt ist! Es hat wohl so zwei bis vier Grad plus und wenn die Sonne wieder einen Strahl durch die Wolkendecke schickt, ist das sogar warm. Schön!

Umziehen ist wie immer doof, aber danach ist es sehr schön. Ich fühle mich warm, es kribbelt und die Sonne wärmt. Und es fühlt sich wirklich toll an, so einen verrückten Schwimmausflug gemacht zu haben!


Sonne und Eis

Heute bin ich von der Sonne geweckt worden! Das war schon länger nicht mehr der Fall, es war oft bewölkt. Und wenn die Sonne im Winter scheint, bin ich oft aufgeregt wie ein kleines Kind. Ich muss raus, ich will zum See! Da kann ich es oft kaum abwarten, dass ich gefrühstückt habe, die Sachen gepackt sind und ich starten kann. Obwohl es kalt ist, knapp unter Null Grad. Und obwohl es gestern im Wasser echt kalt war, die Finger waren fast sofort steif. Aber trotzdem! Die Sonne scheint, ich mache mich endlich auf den Weg.

So sah es für mich in letzter Zeit oft aus am See. Da habe ich mich heute über die Sonne gefreut!

Beim Radln ist es kalt, vor allem an den Fingern, trotz Handschuhen. Ich freue mich aufs Schwimmen, stelle mir vor, dass die Sonne das Ganze angenehmer macht als gestern unter den Wolken. Und ja, ich weiß natürlich, dass die Februar-Sonne kaum wärmt. Dass das klare Wetter mit niedrigen Temperaturen kommt.

Als ich am See ankomme, bin ich überrascht: Da ist auf der Hälfte des Sees eine Eisfläche! Hallo? Wo kommt das denn her? So kalt war’s in der Nacht auch nicht, das Wasser hatte gestern wohl noch 5 Grad (ich hab nicht gemessen). Zum Glück ist die Seite, auf der ich schwimme, eisfrei. Ich kann zwar vom Steg aus nur in eine Richtung schwimmen, aber das ist schon ok.

Über Nacht hat sich eine Eisschicht auf dem See gebildet. Ich werde also nicht zur Halbinsel mit Birke schwimmen.

Beim Reingehen merke ich, dass auch am Ufer ein bisschen Eis ist. Ich mache einen großen Schritt und dann stelle ich fest, dass da im flachen Wasser auch Eisschollen schwimmen. Ganz dünne, kleine. Es klirrt nicht, es raschelt eher. Ich bin vorsichtig, denn Eis kann scharfkantig wie Glasscherben sein. Und ja, das Wasser ist kalt. Aber eigentlich wie gestern. Und es ist spiegelglatt, es weht kein Wind. Die Sonne scheint, wärmt aber nicht. Es fällt mir erstaunlich leicht, bis zum Bauch ins Wasser zu gehen. Dann reibe ich meine Hände, um die Durchblutung nochmal anzuregen, etwas Wärme zu erzeugen. Die Finger sind definitiv meine Schwachstelle. Ich muss mich dann auch überwinden, sie einzutauchen. Das kalte Wasser setzt meinen Körper kurz unter Stress, ich spüre es. Mehr als sonst. Aber ich weiß ja, dass es gleich besser wird. Ich atme bewusst ruhig, rede mir gut zu, das hilft. Ich schwimme, ruhig und gleichmäßig. Und tatsächlich, es wird schnell besser, die Bewegungen fühlen sich kontrolliert an. Ich schwimme der Sonne entgegen, und es ist schön. Allerdings weiß ich auch, dass ich es heute nicht lange aushalten kann. Die Finger werden sich, wie gestern, schnell bemerkbar machen. Ich schwimme ruhig und gleichmäßig zum Busch, das ist ungefähr eine Minute. Und dann ein Stückchen weiter, bis ich auf der Höhe der Rettungssäule bin. Da drehe ich um und schwimme zurück. Der Weg zum Steg sieht weit aus. Aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich mache ruhige, großzügige Schwimmzüge, balle die Hände zur Faust, öffne sie wieder, um sie in Bewegung zu halten. Ich bilde mir ein, dass das hilft, damit sie nicht zu steif werden. Meine Füße und Zehen sind auch kalt. Aber das stört mich nicht.

Auf dem Bild sieht man das Eis am Ufer kaum. Ich bin in diese Richtung geschwommen, es war schön.

Und dann bin ich zurück am Steg, schwimme um ihn herum, weil da meine Schuhe stehen. Jetzt muss ich wieder aufpassen, wo ich rausgehen kann. Denn hier sind diese kleinen Eisstücke. Sie rascheln, als ich mich aufrichte und rausgehe.

Dann kommt die eigentliche Herausforderung: Anziehen. Das mag ich am wenigsten, aber das muss halt sein. Und dann kann ich mich in die Sonne setzen, das ist sehr schön. Für meine kalten Füße habe ich eine Wolldecke und Wärmflasche dabei, die Hände reibe ich aneinander. Ich trinke meinen Tee und genieße das Wohlgefühl nach dem Schwimmen. Es war genau richtig, nicht zu lang und nicht zu kurz. Und auch der Zeitpunkt war gut gewählt: Jetzt ziehen von Westen Schleierwolken über den Himmel, bald ist die Sonne verdeckt.