Monatsarchiv: Januar 2017

Eisschollen!

Gestern war ein toller Tag! Ich war nochmal in der Seesauna in Tegernsee. Denn ich wollte nochmal Eisschwimmen de Luxe … Das Schild am Eingang versprach „0 Grad Seetemperatur“. Ui! Morgens hatte der See an einer anderen Stelle sogar eine kleine Eisschicht, wie die Webcam zeigt:

prasserbad250117

Am Morgen des 25. Januar 2017 zeigt die Webcam [foto-webcam.org] den Tegernsee, wie er abdampft und eine dünne Eisschicht hat.

Und tatsächlich! Am Ufer schwammen im Tegernsee Mini-Eisschollen! Wow! Und mein Thermometer zeigte 1,2 Grad Wassertemperatur. Rekord für mich! Ich bin natürlich VOR dem Saunagang in den See. Und auch wieder ein paar Züge geschowmmen. Ohne Uhr, deshalb kann ich nur schätzen: 20 bis 30 Sekunden. Es war kalt. Wirklich kalt. Das Wasser fühlte sich wie flüssiges Eis an. Und mit den Händen habe ich diese Mini-Eisschollen berührt bzw. weggeschoben. Unfassbar. So toll. Und so kalt!

Also schnell raus und ins Haus zum Anwärmen. Und dann kam’s: Diese Warm-Kalt-Wellen, auf denen die Glückshormone reiten. Den ganzen Körper haben sie durchflutet. Außen knallrot, innen total glücklich. Ich konnte das Grinsen kaum unterdrücken. Es ist bissl, wie wenn man verliebt ist. Absolut gigantisch. Und weil ich nur kurz drin war, kam auch nur ein ganz kurzes, sachtes Wärmezittern.

Später, nach dem Saunagang, bin ich natürlich wieder in den See. Und bin ein bisschen länger geblieben. Da waren die Eisschollen auch noch da. Und dann haben meine Finger vibriert. So muss sich eine Stimmgabel anfühlen. Es war unbeschreiblich. Toll. Und auch danach, an Land, im Warmen wieder. Echt herrlich! Leben pur.

tegernsee25012017

Und? Kommt die Sonne durch den Nebel?

strandbad-teg250117

Manchmal hat sie es geschafft!

 


Eisschwimmen de luxe

Es ist Winter in Bayern. Und auch in München. Eisig kalt, dazu Schnee. Toll! Nachteil: Ich kann nicht zum Lußsee radln. Zu kalt und gefährlich. Und wer weiß, ob der kleine Baggersee nicht schon zugefroren ist?

Der Tegernsee ist noch lange nicht zugefroren…


Naja. Es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma. Die Seesauna Tegernsee hat direkten Zugang zum See. Da kann ich Eisschwimmen und mich aufwärmen. Und so kam es, dass ich da heute hingefahren bin. 

So ganz wollte der Hochnebel nicht verschwinden…


Dramatische Wolken- und Lichtstimmung über dem besten See von allen…


Wassertemperatur laut DLRG und Schild: 2,8 Grad. Die Messstelle am nördlichen Ende des Sees sagte 3,6, mein Digitalthermometer 3,5. Die Wahrheit wird wohl in der Mitte, also bei 3 Grad liegen. Dazu: eisiger Ostwind. Arktische Zustände. Herrlich!


Also rein in den See. Bbbrrrr. Kalt. Ich schaffe 30 Sekunden. Mehr geht nicht. Es ist kalt. Drinnen und draußen. Besonders grausam: barfuß über den Schnee (nächstes Mal: Schuhe mitnehmen!). 

Glasklares Wasser im Tegernsee


In der Sauna wird’s schön warm. Ein toller Aufguss mit Birken, ich fühle mich fast wie in Finnland – und habe Sehnsucht…

Nach dem Saunagang gehe ich wieder in den See. Schwimme die kleine 30-Sekunden-Runde und genieße anschließend drinnen auf dem Liegestuhl mit dicker Wolldecke und Seeblick das Kribbeln, die Warm-Kalt-Wellen und das tolle Gefühl… und dann wieder Sauna und noch mal in den See. Herrlich!


Eisköniginnen und Eiskönige im Chiemsee


Mein erster Wettkampf! Also – ohne Zeitnahme. Das feige Chlorhuhn ist beim Eiskönig im Chiemsee in der „Fun“-Gruppe ohne Zeitmessung gestartet. Und ja, das ärgert mich jetzt ein bisschen. Aber das ist tatsächlich das einzige, das mich ärgert. Denn die Veranstaltung in Prien am Chiemsee vom TSV Bernau war rundum schön, die Stimmung war toll. Und das trotz fiesem Wind, zum Teil Schneesturm und ohne Sicht auf die wirklich tolle Landschaft rund um den Chiemsee. Dafür war das Wasser klar und da haben die Schwimmer ja eigentlich hingeschaut … *g


Jochen Aumüller kenne ich seit einem Jahr, mit ihm war ich im Januar 2016 auch Eisschwimmen.


Und dann im Juli beim Vollmondschwimmen. So kam es, dass ich beim Eiskönig einige bekannte Gesichter sah. Und natürlich neue Gesichter, die zu Eisschwimmern gehören. Eisschwimmer sind gar nicht „cool“ oder „zugeknöpft“, sie müssen nicht erst „auftauen“ – sie sind herzlich und auskunftsfreudig. Das freut die Reporterin natürlich.


Wie oben erwähnt, war es winterlich kalt und windig. Vor allem auf dem Start-Steg war der Wind kalt und grausam. Das habe ich bei meinem eigenen Start gemerkt. Wir waren zu viert. Hut ab vor Susan und Matthias, die noch nie im kalten Wasser geschwommen sind. Und auch die andere Teilnehmerin (deren Namen ich leider nicht weiß) war bisher „nur“ im 11 Grad kalten Wasser. Da war ich ja schon fast ein Profi. *g [Wer’s übrigens mal selbst testen will: Ich habe meine Tipps zusammengefasst.]


Rein ging’s über eine Leiter. Natürlich erst nach der Aufforderung zum Ausziehen. Statt wie bei internationalen Wettbewerben „take your clothes off“ hieß es am Chiemsee „ausziehen bitte“, dann ging’s an die Startleiter und bis zu den Schultern ins Wasser. Und dann kam ein greller Pfiff und los ging’s! Ich bin Oma-Brust geschwommen, wie immer. Es lief gut, irgendwie habe ich die Kälte gar nicht mehr gemerkt. Das Wasser hatte 3,4 Grad, war also wärmer als die Luft und vor allem weht im Wasser kein Wind. Und ich hatte wohl Adrenalin im Körper.

Wer mag, kann sich hier die Erlebnisse (und bissl mehr rund ums Eisschwimmen) anhören. In der „Nahaufnahme“ von Bayern 2.

Die „Bahn“ war zwischen zwei Stegen, die genau 50 Meter entfernt stehen, Leinen gab’s auch. Also hieß es einfach: auf den anderen Steg zuschwimmen. Das Ziel also direkt vor Augen. Ich habe zwar meine eigene Uhr am Arm gehabt – aber in der Aufregung vergessen, auf Start zu drücken. Also keine Ahnung, wie lange ich gebraucht habe. Im linken Augenwinkel habe ich gesehen, dass die unbekannte Schwimmerin im Kraul in etwa gleich auf ist, rechts näherte sich Matthias. Aber ich konnte tatsächlich recht zügig schwimmen, das hat mich überrascht. Schließlich ist das Wasser echt kalt, da darf ich mich nicht übernehmen. Und dann hat’s doch gedauert, bis der andere Steg endlich erreicht war. Und dann ging’s raus, Bademantel an und raus aus dem Wind. Ich hab dann meine Badelatschen gar nicht angezogen, sondern bin barfuß über den Schnee. Meine Füße waren so kalt, dass ich die Kälte vom Schnee gar nicht gespürt habe. Und dann ging’s in die mobile Sauna, die vom Prienavera Erlebnisbad da am Ufer stand. Oooohhhh, wie toll! So schön warm. Und holzgeheizt, ganz angenehme, weiche Wärme. Da wurde mir dann richtig warm. Ich hatte kein Kältezittern, keine Warm-Kalt-Wellen, aber schön war’s trotzdem! Außerdem habe ich festgestellt, dass es wahnsinnig viel ausmacht, welches Wetter und welche „Außenbedingungen“ herrschen. Beim Neujahrsanschwimmen war der Tegernsee ja kaum wärmer (3,9 Grad), aber es war warm, die Sonne hat gescheint. Das war ganz was anderes als heute am Chiemsee.


Der Eiskönig ist ein Wettkampf, bei dem verschiedene Strecken geschwommen wurden. Christof Wandratsch war auch da.


Er ist derjenige, der das Eisschwimmen bei uns in Bayern so richtig bekannt gemacht hat, nicht zuletzt mit seiner Veranstaltung in Burghausen. Ich habe ihm und den anderen bei der Königsdistanz über 1.000 Meter zugeschaut – die sehen da noch immer so aus, als würden sie im warmen Wasser schwimmen.


Ok, die Haut ist krebsrot, aber das ist ein gutes Zeichen, sagen die Ärzte. Denn dann ist alles gut durchblutet. Allerdings sehen sie wirklich mitleiderregend aus, wenn sie nach 13 oder 25 Minuten (je nach Schwimmgeschwindigkeit) aus dem Wasser kommen: Sie sind krebsrot, sie zittern, sie können kaum gehen, müssen gestützt werden und das Sprechen fällt schwer, der Kiefer ist eingefroren, das Hirn scheint langsamer zu arbeiten. Ich habe ja auch schon mal geschrieben, dass ich mich, als ich so gefroren habe, gefühlt hätte, als wäre ich betrunken.


Übrigens gab’s ein Starterpaket von Aqua Sphere mit tollen Dingen, die Schwimmer so brauchen können. Dazu alkohlfreies Bier und ein Glas mit einer Gravur. Lauter tolle Andenken an einen tollen Tag mit lauter „Verrückten“ – im besten Wortsinn.

Großer Dank und Respekt auch an die Helfer, die dem Wetter getrotzt haben und Zeiten genommen haben und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Die Wasserwacht war mit vielen Helfern da, die zum Glück nicht zum Einsatz kamen.

Nach dem letzten Rennen wurde es übrigens schöner! Mit diesen Eindrücken hat sich der Chiemsee von allen verabschiedet.


Jahresbilanz 2016

Es ist Zeit (und noch nicht zu spät) für eine Jahresbilanz 2016. Ich war viel schwimmen. Auch wenn im Blog zur Zeit der Eindruck entsteht, dass ich nur noch eisschwimme … Die Mehrzahl meiner Kilometer lege ich im Becken zurück. Heuer waren es 536 Kilometer. Eine stattliche Leistung, die aber eher in meinem Mittel liegt.

Die Sonne scheint in die Olympiaschwimmhalle …


Der Rückblick zeigt, dass ich naturgemäß die meisten Kilometer in München und hier in der Olympiaschwimmhalle und im Dantebad zurückgelegt habe. Es gibt dazu jetzt keine eigene Statistik, doch nach dem Dantefreibad folgt wohl das Schyrenbad. Einmal war ich auch im Bad Georgenschwaige, dreimal in Germering (weil in München der Sommer früher endet) und einige Male auch in Unterhaching (weil in München der Sommer auch später anfängt).

Freibad in Germering

 


Fremdschwimmen war ich auch – in Memmingen (altes Bad, ohne Leine, kein Überlaufbecken, viele Wellen) und in Donauwörth. Das war schön! Wenig los, deshalb nicht schlimm, dass es keine Leine gibt. Altes sympathisches Bad, das auf einem Hügel mit Blick auf Donauwörth liegt. Hübsch hergerichtet und ein Tip-Top-50-Meter-Edelstahl-Überlaufbecken.

Das neue Edelstahlbecken in Donauwörth

Tolle Lage über der Stadt, liebevoll bepflanzt


Einige Bahnen habe ich auch im Warmbad in Rottach-Egern zurückgelegt. Das Bad liegt am See. Eigentlich sollte man hier nur Rücken- oder Brustschwimmen, denn so kann man den See und die Berge anschauen. Beim Kraulen sieht man ja nur den Edelstahlbeckenboden – wie woanders auch.

Bergblick im Warmbad in Rottach-Egern


Und dann habe ich auch noch einen Kilometer in Helsinki zurückgelegt. Da gab’s im Olympiabad zwar eine Bahneneinteilung nach Geschwindigkeit, doch das hat die vielen Schwimmer nicht interessiert. Deshalb war’s nur ein Kilometer. Dafür mit Sauna danach.

Olympiaschwimmbad in Helsinki


In Budapest war das Becken im Széchinyi Bad auch 50 Meter lang, doch dafür gab’s keinen Beckenrand, denn an beiden Seiten ging eine Treppe rein. Lustiges Wenden, dafür allein im Becken. Tolle Jugendstilsatmosphäre, unter freiem Himmel. Sternenklar, toll!

Széchenyi Therme in Budapest

50 Meter nur für mich!

Budapest ist bekannt für seine schönen alten Jugendstilbäder


Insgesamt war das Jahr recht durchwachsen, oft hat mir die Lust gefehlt. Der Flow hat sich seltener eingestellt als sonst. Hoffentlich wird das 2017 wieder besser. Weil: Eigentlich schwimme ich ja echt gern …

Das kann man auch bei Lutz nachlesen. Ich habe seinen Fragebogen beantwortet.


Neujahrsanschwimmen

Wie beginnt man ein neues Jahr am besten? Vielleicht mit dem, was man gerne macht? Und dann noch in guter Gesellschaft? Das hat sich heuer zufällig ergeben. Die Wasserwacht Gmund trifft sich seit acht Jahren am Neujahrstag zum Anschwimmen. Im Tegernsee – dem besten See von allen.

Der Tegernsee mal von der anderen Seite

Ich habe zufällig davon erfahren und bin hingefahren. Bestes Wetter, bester See – also beste Bedingungen. Der See hat laut offizieller Messstelle 3,9 Grad mittags. Am Ufer gibt’s einen kleinen Eisrand.

Eisrand

Der Tegernsee liegt spiegelglatt in der Mittagssonne. Die Wasserwachtler sind schon alle ganz aufgeregt, es ist ganz anders als wenn ich alleine gehe. Geschnatter, Rufen, eine Menge Leute. Die alle dasselbe wollen. Am Steg soll’s ins Wasser gehen. Und die Lokalpresse versammelt alle für ein Gruppenfoto.

Wasserwacht und sonstige Mutige (c) Tegernseer Stimme

Und dann geht’s rein. Die Wasserwachtler gehen vom Steg über die Treppe ins Wasser. Ich entscheide mich für den üblichen Weg, also vom Ufer direkt in den See. Und weil die Sonne so schön warm ist, ist es schon fast sommerlich. Auch wenn die anderen „puh“, „aaahh“ und anderes rufen und froh sind, nach ein paar Sekunden rauszugehen, freue ich mich. Ich gehe rein, es ist kalt. Aber nicht schlimm. Nicht wie ich mir 3,9 Grad vorstelle. Am Ufer sind zahlreiche Schaulustige, aber ich bin nur eine von vielen, die da schwimmt. Ich bleibe so gut es geht in Ufernähe. Etwas weiter draußen schwimmen – sehr entspannt – zwei Frauen. Ganz ruhig, fast als ob Sommer wäre. Später stellt sich raus, dass die eine von ihnen täglich zweimal – morgens und abends – im See schwimmt. Ihr Trick beim Reingehen: „Ich denke an was Schönes, an liebe Menschen.“ Das lenke sie von der Temperatur ab. „Die will ich auch erst danach wissen“, schickt sie noch hinterher. [Tipps zum Eisschwimmen gibt’s hier.]


Das Schwimmen war schön, ich habe fast zwei Minuten ausgehalten. Vielleicht wäre auch länger gegangen, denke ich, als ich an Land bin. Denn die Sonne hat gut gewärmt. Und voll der Luxus: Zum Umziehen konnte ich auch die Wasserwachthütte nutzen. Doch wegen der vielen Menschen – Zuschauer und Mitstreiter – war es nicht das Erlebnis, das ich immer habe. Fast nur nebenbei habe ich die Kalt-Warm-Wellen bemerkt, die durch meinen Körper strömen. Eigentlich ein bisschen schade, denn das gehört irgendwie zum Gesamterlebnis. Schön war’s trotzdem, danach gab’s Glühwein, Plätzchen und ein Plätzchen in der Sonne. Und natürlich den besten See von allen!

In der Sonne ist es richtig warm, sogar nach dem Schwimmen.