Neujahrsanschwimmen

Wie beginnt man ein neues Jahr am besten? Vielleicht mit dem, was man gerne macht? Und dann noch in guter Gesellschaft? Das hat sich heuer zufällig ergeben. Die Wasserwacht Gmund trifft sich seit acht Jahren am Neujahrstag zum Anschwimmen. Im Tegernsee – dem besten See von allen.

Der Tegernsee mal von der anderen Seite

Ich habe zufällig davon erfahren und bin hingefahren. Bestes Wetter, bester See – also beste Bedingungen. Der See hat laut offizieller Messstelle 3,9 Grad mittags. Am Ufer gibt’s einen kleinen Eisrand.

Eisrand

Der Tegernsee liegt spiegelglatt in der Mittagssonne. Die Wasserwachtler sind schon alle ganz aufgeregt, es ist ganz anders als wenn ich alleine gehe. Geschnatter, Rufen, eine Menge Leute. Die alle dasselbe wollen. Am Steg soll’s ins Wasser gehen. Und die Lokalpresse versammelt alle für ein Gruppenfoto.

Wasserwacht und sonstige Mutige (c) Tegernseer Stimme

Und dann geht’s rein. Die Wasserwachtler gehen vom Steg über die Treppe ins Wasser. Ich entscheide mich für den üblichen Weg, also vom Ufer direkt in den See. Und weil die Sonne so schön warm ist, ist es schon fast sommerlich. Auch wenn die anderen „puh“, „aaahh“ und anderes rufen und froh sind, nach ein paar Sekunden rauszugehen, freue ich mich. Ich gehe rein, es ist kalt. Aber nicht schlimm. Nicht wie ich mir 3,9 Grad vorstelle. Am Ufer sind zahlreiche Schaulustige, aber ich bin nur eine von vielen, die da schwimmt. Ich bleibe so gut es geht in Ufernähe. Etwas weiter draußen schwimmen – sehr entspannt – zwei Frauen. Ganz ruhig, fast als ob Sommer wäre. Später stellt sich raus, dass die eine von ihnen täglich zweimal – morgens und abends – im See schwimmt. Ihr Trick beim Reingehen: „Ich denke an was Schönes, an liebe Menschen.“ Das lenke sie von der Temperatur ab. „Die will ich auch erst danach wissen“, schickt sie noch hinterher. [Tipps zum Eisschwimmen gibt’s hier.]


Das Schwimmen war schön, ich habe fast zwei Minuten ausgehalten. Vielleicht wäre auch länger gegangen, denke ich, als ich an Land bin. Denn die Sonne hat gut gewärmt. Und voll der Luxus: Zum Umziehen konnte ich auch die Wasserwachthütte nutzen. Doch wegen der vielen Menschen – Zuschauer und Mitstreiter – war es nicht das Erlebnis, das ich immer habe. Fast nur nebenbei habe ich die Kalt-Warm-Wellen bemerkt, die durch meinen Körper strömen. Eigentlich ein bisschen schade, denn das gehört irgendwie zum Gesamterlebnis. Schön war’s trotzdem, danach gab’s Glühwein, Plätzchen und ein Plätzchen in der Sonne. Und natürlich den besten See von allen!

In der Sonne ist es richtig warm, sogar nach dem Schwimmen.

Über Petra

Ich schwimme gern. Gern und viel, aber wahrscheinlich nicht besonders gut. Am liebsten kraule ich im Freibad-Becken, doch im Winter geht’s meist in die Halle. Oder zum „Eisschwimmen“ in den See. Sommers geht’s auch hin und wieder zum Schwimmen in einen See, aber am liebsten schwimme ich im Becken. Chlorhuhn halt. Zeige alle Beiträge von Petra

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