Ob man das heutige Schwimmen als Eis- oder Winterschwimmen bezeichnen kann, ist eine gute Frage. Es war nämlich recht warm, dank Föhn ca. 16 Grad Lufttemperatur. Und kalendarisch ist ja Herbst. Das Wasser hatte 9 Grad. Also: wie nennt man es?
Während ihr überlegt, erzähle ich vom Erlebnis. Beim Radln war es so warm, dass ich unterwegs eine Kleidungsschicht ablegen musste. Dee erste Schritt im Wasser war dafür richtig grausam! Es war echt kalt, Nadelstiche. Bbbrrrr! Der Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser war doch ziemlich groß. Aber rein wollte ich. Tief durchatmen, konzentrieren, los. Kkkkaaalllttt!! Aber: Durchhalten. Ein banger Blick auf die Uhr – doch erst 24 Sekunden geschafft. Ohmann. Wie lange können 2 Minuten sein? Danach soll es besser werden. Und letztes Mal wurde es dann auch besser. Aber jetzt? Kalt. Grausam. Steif. Bäh! Weitermachen.
Und dann: Meine Atmung wird besser. Die Bewegungen runder. Es macht: Spaß. Es ist: schön. Tatsächlich zeigt die Uhr etwas mehr als 2 Minuten an. Es stimmt. Die magische Grenze ist überschritten und ich fühle mich gut. Toll! Weiter! Noch einmal am Ufer hin und her. Es kribbelt warm direkt unter der Haut. Ich sehe meine Flipflops am Ufer. Das Ziel ist nah und kommt immer näher. Ich bin froh – und traurig. Dass es rum ist. Und dass ich es geschafft habe. 6 Minuten!
An Land durchfluten mich warme und kalte Wellen. Darauf reiten Glücksgefühle. Herrlich!
Als ich angezogen bin, setzt auch das berühmte Wärmezittern ein. So heftig wie noch nie. Aber es hilft. Mir wird warm. Ich habe jetzt aber auch alle Schichten an. Bin nach einer kurzen Pause bereit zum Heimradln. Nur die Füße sind ein bisschen kalt. Aber nicht schlimm. Sehr schön. Ich will mehr!
19. November 2016 at 12:28
Ich war letztes Wochenende in Mecklenburg Vorpommern. Dort waren minus 6 Grad und es lagen schon erstaunliche 5- 10cm Schnee. Wir kamen beim Spaziergang an einem kleinen See vorbei der regelrecht vor sich hin dampfte, da das Wasser so viel wärmer war, als die Luft. Und was soll ich sagen, nach sovielen deiner Winterschwimmberichte bekam ich echt Lust, das auszuprobieren. Das Wasser hat echt gelockt und gerufen: komm doch rein, das ist fein!
Naja, beim nächsten Mal bestimmt. 😉
LikeLike
19. November 2016 at 13:46
Oh, das freut mich, dass dich meine Texte inspirieren. Probiere es aus – und berichte mir!
LikeLike
30. November 2016 at 17:57
[…] nicht gut an. Eigentlich wäre die natürliche Reaktion: raus! Aber ich weiß ja, wie das mit den magischen zwei Minuten ist, also schwimme ich tapfer am Ufer weiter. Und tatsächlich: Es wird besser. Der Körper […]
LikeLike
18. Dezember 2016 at 15:20
[…] mal auf die Uhr. Meist geht’s die ersten 20 Sekunden gut, dann wird’s hart. Und nach 2 Minuten geht’s gut. Letzten Samstag im Tegernsee wollte ich es wissen und bin 7 Minuten geschwommen. […]
LikeLike
8. November 2017 at 19:12
[…] mir: einmal hin und einmal zurück, das reicht dann. Und dann fällt mir ein, dass es ja die „magischen zwei Minuten“ gibt, also beschließe ich, viermal hin- und her zu schwimmen. Ich kann auch meine […]
LikeLike
13. Februar 2018 at 20:03
[…] nicht geschafft unterzutauchen, so lief es in diesem Winter prima. Hinradeln, umziehen, reingehen, schwimmen, rausgehen, fertig. Und natürlich das Kribbeln, die Heiß-Kalt-Wellen und die Glückshormone. […]
LikeLike