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Eis über Nacht

Ich liebe kalte Nächte! Wenn es so richtig frostig ist, ist die Luft richtig schön. Allerdings schwingt in diesen Zeiten auch die bange Sorge mit: Wird der See zufrieren? Da draußen, zwischen den Feldern, ungeschützt, allein in der Kälte? Am Wochenende hatte ich schon Bedenken, aber zum Glück war alles gut und das Wasser flüssig.

Deshalb war ich heute eigentlich guter Dinge, als ich mich zum See aufgemacht habe. Wird schon nicht so schnell komplett zufrieren, das Wasser hatte immerhin noch 4 bis 5 Grad. Es ist auch kaum kälter geworden seit den Tagen vor Weihnachten. Also radle ich frohen Mutes durch die Kälte und den Nebel. Bis auf meine Hände ist mir echt warm, obwohl ich nicht besonders dick eingepackt bin. Da freue ich mich schon fast auf das kühle Bad. Das letzte Stück zum See ist für mich jetzt Fußweg, die Straße ist voller Schnee, Spurrillen und Eis. Aber so komme ich an dem kleinen putzigen Schneemann vorbei: Er ist noch da! (Man weiß ja nie, ob nicht jemand aus Spaß den kleinen Kerl von der Brücke stürzt.)

Ihm macht die Kälte nichts aus…

Als ich den See sehe, sehe ich: Eis! Ohje. Und zwar genau in der Hälfte, an der die Hütte steht, also meine Schwimmstelle ist.

Die Eiskante kann man schon sehen…

Aber ok… erstmal näher hingehen und hoffen. Vielleicht ist ja genau da noch kein Eis. Allerdings schwindet die Hoffnung mit jedem Schritt: Hier ist alles vereist, weiter in der Seemitte gibt’s ein großes Loch, die Enten haben kleinere Löcher für ihr Bad gefunden.

Still und starr ruht der See

Ich hacke mit meiner Ferse am Ufer ein kleines Loch ins Eis, gar nicht so einfach. Es dauert, bis es bricht. Das Eis ist etwa einen oder zwei Zentimeter dick und glasklar. Sehr schön, aber halt auch: blöd. Somit hat leider auch das letzte Bad geschlossen! Ich denke, dass es den kleineren Seen rund um München ähnlich geht.

Eiskalte Eindrücke

Die Regattastrecke ist gleich nebenan, ich beschließe, einen Blick zu riskieren und gehe rüber. Allerdings lässt sich von oben nicht so genau lokalisieren, ob es gefroren ist oder nicht. Ich war im Mai mal dort beim Schwimmen, so richtig gefallen hat es mir nicht. Zumal ich da über den Steg ins Wasser musste, also nicht langsam reingehen konnte. Keine Ahnung, ob es da jetzt eine andere Möglichkeit gäbe. Weil mir vorhin beim Radln so warm war, merke ich jetzt, dass mir vom Rumstehen und Fotografieren kühl ist.

Spiegelglatt oder Eisfläche?

Ich begutachte beim Zurückgehen am See noch eine halbwegs eisfreie Stelle, aber es sieht so aus, als wäre das Wasser hier anfangs total flach, vielleicht knöcheltief, dann wirkt es aber so, dass es steil in die Tiefe geht. Und ich bin allein, deshalb würde ich lieber nur da schwimmen, wo ich stehen kann. Also hüfttiefes Wasser. Deshalb lasse ich es für heute gut sein, auch, weil mir nicht mehr wirklich warm ist und die Aussicht, dass ich mich ausziehen muss, keine Freude macht. Normalerweise stört mich das nicht.

Am Ufer müsste ich erstmal die Eisschicht überwinden, um ins Wasser zu kommen.

Ich bin dann etwas traurig. Denn das Winterschwimmen hat mich gut durch den November und Dezember gebracht. Und einfach nur reingehen ins kalte Wasser, damit ich „drin“ war, darauf habe ich eigentlich keine Lust. Denn, wenn mir danach schon kalt ist, will ich wenigstens geschwommen sein.

Das würde vielleicht zum Reinstellen ausreichen…