Luftkühlung vs. Wasserkühlung

Das Chlorhuhn war auf Abwegen – nicht nur außerhalb des Pools, sondern dieses Mal sogar außerhalb des Wassers: Urlaub in Finnland, genauer: in Lappland, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises.

äkäslompolo

Der rote Punkt markiert unser Urlaubsziel. Äkäslompolo befindet sich 250 Kilometer nördlich des Polarkreises auf dem 67. Breitengrad (München: 48°)

Und da war’s: kalt – pakkasta, wie die Finnen sagen. Und zwar so richtig: MINUS 35 Grad.


Was macht jetzt dieses Thema im Schwimm-Blog? Naja, ich habe die Kälte jetzt auf sehr unterschiedliche Arten kennengelernt und festgestellt, dass mein Körper auf Luftkühlung anders reagiert als auf Wasserkühlung.

Wasserkühlung habe ich ja in den vergangenen Monaten beim Eisschwimmen oder eher beim Schwimmen in kühleren Gewässern getestet. Danach war mir so kalt, dass ich gezittert habe. Das „Kältezittern“ ist unter Eisschwimmern bekannt und ein Zeichen dafür, dass sich der Körper mit Muskelzittern die Wärme zurückholt. Auch habe ich das Gefühl gehabt, dass die Kälte wirklich durch und durch in mir war. Es fühlte sich beinah so an, als würde kaltes Blut durch meinen Körper laufen.

Bei der Luftkühlung in Lappland war das eine ganz andere Erfahrung. Bei minus 35 Grad unternahmen Andi und ich eine Schneeschuhwanderung. Weil es bergauf ging, mussten wir uns nicht sooo dick anziehen, wie mancher vermuten würde. Wärmende Merinounterwäsche, eine atmungsaktive Langlaufjacke und zum Schutz gegen Kälte und Wind noch die Außenjacke von meiner Northface-Jacke. Beim Schneeschuhwandern kann man auch Stöcke benutzen, so dass der ganze Körper in Bewegung ist. Das Gesicht habe ich mit einer „Kältecreme“ geschützt. Und nach den ersten Minuten in der Kälte (minus 35 Grad ist kälter als im Gefrierschrank, der ja meist so minus 20 Grad hat), ging’s auch. Beim Bergaufgehen war es im Wald sogar fast angenehm.


Kritisch wurde es nur oberhalb der Baumgrenze und am Gipfel – denn da war es windig. Schutz bot ein dick eingeschneiter Baum, in den wir uns flüchteten.


Beim Runtergehen wurden wir auch wieder warm, aber das letzte Stück Rückweg mussten wir an der Straße gehen – da wurde es richtig kalt. Zuhause angekommen, war mir durch und durch kalt. Aber kein Kältezittern. Ich war so kalt, dass ich mit Wärmflasche unter die Bettdecke kroch. Die Sauna war leider noch nicht geöffnet. Es war ein ganz anderes Frieren als nach dem Eisschwimmen. Ok, das Eisschwimmen war viel kürzer. Aber anscheinend reagiert der Körper auf die verschiedenen Kühlungen unterschiedlich. Sehr interessant!

Das war übrigens der Ausblick. Die Sonne hat ihren Zenit erreicht. Eine halbe Stunde später war schon wieder Sonnenuntergang. Die Tage sind kurz im Januar!


Über Petra

Ich schwimme gern. Gern und viel, aber wahrscheinlich nicht besonders gut. Am liebsten kraule ich im Freibad-Becken, doch im Winter geht’s meist in die Halle. Oder zum „Eisschwimmen“ in den See. Sommers geht’s auch hin und wieder zum Schwimmen in einen See, aber am liebsten schwimme ich im Becken. Chlorhuhn halt. Zeige alle Beiträge von Petra

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